Bearbeiten von «Zuberbühler Haus»
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[[Datei:Zuberbühlerhaus Fassadenansicht.JPG|miniatur|rechts|Haus des Landammanns Zuberbühler]] | |||
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Eugen Auer hat aus Anlass des literarischen Häuserspaziergangs am Dorffest 2009 "700 Jahre - grosse Sprünge" die Geschichte des wohl schönsten Ausserrhoder Fabrikantenhauses in launige Verse gefasst: | |||
Dies schöne, stattliche Gebäude<br /> | |||
war einst der Leseratten Freude,<br /> | war einst der Leseratten Freude,<br /> | ||
doch ehe ich davon berichte,<br /> | doch ehe ich davon berichte,<br /> | ||
ein kurzes Wort zu der Geschichte,<br /> | ein kurzes Wort zu der Geschichte,<br /> | ||
die sich wohl sehen lassen kann. | die sich wohl sehen lassen kann. | ||
Ein Zuberbühler-Landammann<br /> | Ein Zuberbühler-Landammann<br /> | ||
der wollte bauen, und zwar | der wollte bauen, und zwar goss,<br /> | ||
leicht ob dem Dorf, im Obern Moos<br /> | leicht ob dem Dorf, im Obern Moos<br /> | ||
wie dieser Platz damals genannt.<br /> | wie dieser Platz damals genannt.<br /> | ||
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den Auftrag für die stolze Baute. | den Auftrag für die stolze Baute. | ||
Da Zuberbühler ihm vertraute, | Da Zuberbühler ihm vertraute, | ||
entstand in edlen Proportionen | |||
ein Haus für Zuberbühlers Wohnen. | entstand in edlen Proportionen | ||
Zweihundertzweiundsechzig Jahre | |||
ist`s her, dass dieser wunderbare | ein Haus für Zuberbühlers Wohnen. | ||
Palast des Landammanns entstand. | |||
Gehauen in den Stein aus Sand | Zweihundertzweiundsechzig Jahre | ||
sieht man noch heute ob der Pforte | |||
ein Wappen von der edlen Sorte, | ist`s her, dass dieser wunderbare | ||
das damals Zuberbühlers eigen, | |||
und auch das Baujahr lässt sich zeigen; | Palast des Landammanns entstand. | ||
die ganz genaue Jahreszahl | |||
Gehauen in den Stein aus Sand | |||
sieht man noch heute ob der Pforte | |||
ein Wappen von der edlen Sorte, | |||
das damals Zuberbühlers eigen, | |||
und auch das Baujahr lässt sich zeigen; | |||
die ganz genaue Jahreszahl | |||
steht auf dem hinteren Portal. | steht auf dem hinteren Portal. | ||
Die Zuberbühlers starben aus, | Die Zuberbühlers starben aus, | ||
und letzten Endes ging das Haus | |||
an Zürchers, die bereits schon hier, | und letzten Endes ging das Haus | ||
und zwar im Kalabinthquartier, | |||
als Teppichwäscher tätig waren. | an Zürchers, die bereits schon hier, | ||
Als dann, noch gar nicht alt an Jahren | |||
Herr Zürcher jäh verstarb, da blieb | und zwar im Kalabinthquartier, | ||
die Gattin Emmy im Betrieb, | |||
als Teppichwäscher tätig waren. | |||
Als dann, noch gar nicht alt an Jahren | |||
Herr Zürcher jäh verstarb, da blieb | |||
die Gattin Emmy im Betrieb, | |||
bis dass sie Knechts als Käufer fand. | bis dass sie Knechts als Käufer fand. | ||
Was sollte sie im Ruhestand | Was sollte sie im Ruhestand | ||
allein im grossen Hause tun? | |||
Sich darin einfach auszuruhn, | allein im grossen Hause tun? | ||
war nicht nach Emmy Zürchers Sinn. | |||
Für einen guten Neubeginn | Sich darin einfach auszuruhn, | ||
fand Lehrer Schläpfer hier am Ort | |||
für Emmy dann das Schicksalswort. | war nicht nach Emmy Zürchers Sinn. | ||
Er sprach, wir wären geistig reicher, | |||
wenn wir in Zukunft hier im Speicher | Für einen guten Neubeginn | ||
auch eine Bücherstube hätten | |||
wie sonst nur in den grossen Städten. | fand Lehrer Schläpfer hier am Ort | ||
Ihm schien, dass bei der alten Frau | |||
im allzu grossen Zürcherbau | für Emmy dann das Schicksalswort. | ||
doch Räume für die Bücher seien, | |||
und um dieselben auszuleihen | Er sprach, wir wären geistig reicher, | ||
kam Emmy ihm geeignet vor. | |||
Er fand bei ihr ein offenes Ohr, | wenn wir in Zukunft hier im Speicher | ||
und so begann, was läuft bis heuer: | |||
das Speicher-Bücher-Abenteuer! | auch eine Bücherstube hätten | ||
Die Frau erwarb zu eignen Lasten | |||
an Büchern, was die Räume fassten. | wie sonst nur in den grossen Städten. | ||
Gestelle wurden eingebaut, | |||
die Bücherwelt darin verstaut, | Ihm schien, dass bei der alten Frau | ||
und alsbald strömten schon die Kunden, | |||
die wachen Geists für Mussestunden | im allzu grossen Zürcherbau | ||
Frau Zürcher um Lektüren baten. | |||
Die Dame pflegte zu beraten; | doch Räume für die Bücher seien, | ||
sie achtete, dass jeder fasste, | |||
was ihm entsprach und zu ihm passte, | und um dieselben auszuleihen | ||
und war besonders vehement | |||
erpicht darauf, dass streng getrennt | kam Emmy ihm geeignet vor. | ||
die Mädchenbücher von den Knaben; | |||
und sollte es doch Mädchen haben, | Er fand bei ihr ein offenes Ohr, | ||
die nach den Knabenbüchern griffen, | |||
und so begann, was läuft bis heuer: | |||
das Speicher-Bücher-Abenteuer! | |||
Die Frau erwarb zu eignen Lasten | |||
an Büchern, was die Räume fassten. | |||
Gestelle wurden eingebaut, | |||
die Bücherwelt darin verstaut, | |||
und alsbald strömten schon die Kunden, | |||
die wachen Geists für Mussestunden | |||
Frau Zürcher um Lektüren baten. | |||
Die Dame pflegte zu beraten; | |||
sie achtete, dass jeder fasste, | |||
was ihm entsprach und zu ihm passte, | |||
und war besonders vehement | |||
erpicht darauf, dass streng getrennt | |||
die Mädchenbücher von den Knaben; | |||
und sollte es doch Mädchen haben, | |||
die nach den Knabenbüchern griffen, | |||
so wurden sie zurückgepfiffen. | so wurden sie zurückgepfiffen. | ||
Heut frägt man sich zu Recht, wie wär es | |||
in Sachen Bibliothekäres | |||
in unserem Speicher wohl bestellt | |||
wenn damals nicht die Bücherwelt, | |||
vor fünfzig Jahren ungefähr, | |||
in diesem Haus entstanden wär? | |||
Hier wurde wohl der Keim gesetzt | |||
für dieses grosse Werk von jetzt, | |||
das Hannelore weiterführt, | |||
wofür ihr unser Dank gebührt, | |||
wie auch den andern guten Geistern, | |||
die unsere Bücherstube meistern, | |||
mit ihrer grossen Bücherschwemmi. | |||
Das freut im Himmel Zürchers Emmy. | |||
''6. Juni 2009, Haus Oberdorf 2'' | |||
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