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Geradezu als Prototyp einer Lesegesellschaft, die die Ausserrhoder Vereinslandschaft teilweise bis in die Gegenwart zumindest im Kulturbereich prägen, mag die heute in Speicher noch immer einen wichtigen Stellenwert innehabende Sonnengesellschaft gelten. Sie hatte allerdings kaum je – wie teilweise in anderen Dörfern – den Charakter eines direkten politischen Akteurs oder Parteiersatzes, auch wenn man das Tagesgeschehen durchaus kritisch diskutierte und Ideen einbrachte, wie etwa bei Revisionen des Landbuchs (heute Verfassung).
Geradezu als Prototyp einer Lesegesellschaft, die die Ausserrhoder Vereinslandschaft teilweise bis in die Gegenwart zumindest im Kulturbereich prägen, mag die heute in Speicher noch immer einen wichtigen Stellenwert innehabende Sonnengesellschaft gelten. Sie hatte allerdings kaum je – wie teilweise in anderen Dörfern – den Charakter eines direkten politischen Akteurs oder Parteiersatzes, auch wenn man das Tagesgeschehen durchaus kritisch diskutierte und Ideen einbrachte, wie etwa bei Revisionen des Landbuchs (heute Verfassung).
Mit Blick auf die Sonnengesellschaft Speicher sei nicht unerwähnt, dass sie als die Mutter aller Lesegesellschaften gilt. Sie hatte zwei Vorgängerinnen, die allerdings nicht lange bestanden, die Lesegesellschaft zum Schützengarten bis etwa 1890 und die Lesegesellschaft zum Schäfle, später Linde von 1828 bis 1833.  
Mit Blick auf die Sonnengesellschaft Speicher sei nicht unerwähnt, dass sie als die Mutter aller Lesegesellschaften gilt. Sie hatte zwei Vorgängerinnen, die allerdings nicht lange bestanden.  


In den ersten Jahrzehnten leistete die Gesellschaft nachhaltige Beiträge auf den Gebieten der Armenfürsorge, des kirchlichen Lebens, der Volkshygiene, des Schulwesens, einer Privat-Brandversicherungsgesellschaft oder der Pflege der allgemeinen Volksbildung mit teilweise ausgeprägt patriotischer Ausrichtung. Als bemerkenswert zu erwähnen bleibt noch die bereits früh eingetretene Kontaktnahme mit ähnlich ausgerichteten Gesellschaften, etwa in der Nachbargemeinde Trogen oder mit dem „wissenschaftlichen Verein St.Gallen“
In den ersten Jahrzehnten leistete die Gesellschaft nachhaltige Beiträge auf den Gebieten der Armenfürsorge, des kirchlichen Lebens, der Volkshygiene, des Schulwesens, einer Privat-Brandversicherungsgesellschaft oder der Pflege der allgemeinen Volksbildung mit teilweise ausgeprägt patriotischer Ausrichtung. Als bemerkenswert zu erwähnen bleibt noch die bereits früh eingetretene Kontaktnahme mit ähnlich ausgerichteten Gesellschaften, etwa in der Nachbargemeinde Trogen oder mit dem „wissenschaftlichen Verein St.Gallen“
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Tanner_Joh_Jakob.jpg|<small>Johann Jakob Tanner</small>
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Rüsch_Gabriel.JPEG|<small>Gabriel Rüsch</small>
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Arnold_Eugster.jpg|<small>Prof. Arnold Eugster</small>
Baumberger_Georg.PNG|<small>Georg Baumberger</small>
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Arthur_Eugster_Landamann.jpg|<small>Landamann Arthur Eugster</small>
Bruderer_Christian.png|<small>Christian Bruderer</small>
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Arnold_Eugster.jpg|<small>Prof. Arnold Eugster</small>
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=== Wiederbelebung in den 1960er-Jahren ===
=== Wiederbelebung in den 1960er-Jahren ===
Nicht immer war es selbstverständlich, dass der Verein überlebte oder nicht zur „besseren Trinkergesellschaft“ verkam, wie schon wenige Jahre nach der Gründung erstmals befürchtet wurde. Viel dazu trug vor allem in den Kriegsjahren der Kantonsschulprofessor und langjährige Präsident Arnold Eugster, der neben der grossen Gemeindegeschichte auch mehrere Schriften über die Vereinigung verfasste, bei. 1964 brachte [[Fritschi, Walter - Pfarrer 1962-1972|Pfarrer Walter Fritschi]] als neuer Präsident [[Sonnengesellschaft entstaubt|frischen Wind]], was sich in einer Steigerung der Mitgliederzahl bis 1970 auf über 100 niederschlug. Die „eingeschlafenen“ Exkursionen wurden wieder eingeführt, zum Beispiel eine Kunstfahrt an den Bodensee. Die Referate passten sich dem Zeitgeist an, statt um „erbauende“ Themen ging es nun auch um Eingriffe in die Natur, um Raumplanung, um die Betonung der Ethik bei der gesellschaftlichen Entwicklung und anderes mehr.   
Nicht immer war es selbstverständlich, dass der Verein überlebte oder nicht zur „besseren Trinkergesellschaft“ verkam, wie schon wenige Jahre nach der Gründung erstmals befürchtet wurde. Viel dazu bei trug vor allem in den Kriegsjahren der Kantonsschulprofessor und langjährige Präsident Arnold Eugster, der neben der grossen Gemeindegeschichte auch mehrere Schriften über die Vereinigung verfasste. 1964 brachte [[Fritschi, Walter - Pfarrer 1962-1972|Pfarrer Walter Fritschi]] als neuer Präsident [[Sonnengesellschaft entstaubt|frischen Wind]], was sich in einer Steigerung der Mitgliederzahl bis 1970 auf über 100 niederschlug. Die „eingeschlafenen“ Exkursionen wurden wieder eingeführt, zum Beispiel eine Kunstfahrt an den Bodensee. Die Referate passten sich dem Zeitgeist an, statt um „erbauende“ Themen ging es nun auch um Eingriffe in die Natur, um Raumplanung, um die Betonung der Ethik bei der gesellschaftlichen Entwicklung und anderes mehr.   


1995, beim 175-Jahr-Jubiläum zählte die Sonnengesellschaft 160 Mitglieder und dass das Mittun der Frauen inzwischen selbstverständlich war, zeigte sich darin, dass mit Margrith Rekade-Giger und darauf Gabriela Sigrist Präsidentinnen der Vereinigung vorstanden.
1995, beim 175-Jahr-Jubiläum zählte die Sonnengesellschaft 160 Mitglieder und dass das Mittun der Frauen inzwischen selbstverständlich war, zeigte sich darin, dass mit Margrith Rekade-Giger und darauf Gabriela Sigrist Präsidentinnen der Vereinigung vorstanden.
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Am 8. September 2020 berichtete Radio SRF 1 im Regionaljournal Ostschweiz über das 200-Jahr-Jubiläum der Sonnengesellschaft Speicher. Im Beitrag werden drei der rund zwei Dutzend „Gründerväter“ genannt, ebenso wie das heutige [[Spycherstöbli]], das damalige namensgebende ehemalige Restaurant Sonne und ursprüngliche Versammlungslokal.
Am 8. September 2020 berichtete Radio SRF 1 im Regionaljournal Ostschweiz über das 200-Jahr-Jubiläum der Sonnengesellschaft Speicher. Im Beitrag werden drei der rund zwei Dutzend „Gründerväter“ genannt, ebenso wie das heutige [[Spycherstöbli]], das damalige namensgebende ehemalige Restaurant Sonne und ursprüngliche Versammlungslokal.
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=== Kulturspeicher ===
=== Kulturspeicher ===
Als Ergänzung zum für Aussenstehende manchmal etwas vewirrlichen Namen Sonnengesellschaft setzte der Vorstand um 1995 den Zusatz Kulturspeicher, der sich allerdings nicht durchsetzte, so dass 2020 wieder auf die ursprüngliche Bezeichnung gewechselt wurde. Unter diesem Namen erscheint auch die [http://www.sonnengesellschaft.ch Homepage] der Sonnengesellschaft.
Als Ergänzung zum für Aussenstehende manchmal etwas vewirrlichen Namen Sonnengesellschaft setzte der Vorstand um 1995 den Zusatz Kulturspeicher, der sich allerdings nicht durchsetzte, so dass 2020 wieder auf die ursprüngliche Bezeichnung gewechselt wurde. Unter diesem Namen erscheint auch die [http://www.sonnengesellschaft.ch Homepage] der Sonnengesellschaft.
Jährlich veranstaltet die Sonnengesellschaft zwischen zehn und zwölf Veranstaltungen, im Zweijahresrhythmus auch einen „[[Klösler - Kläusler - Chläusler|Chläusler]]“ mit der bewährten Abfolge Kulturbeitrag, gepflegtes Diner und Gesellschaftstanz.
Jährlich veranstaltet die Sonnengesellschaft zwischen zehn und zwölf Veranstaltungen, im Zweijahresrhythmus auch einen „Chläusler“ mit der bewährten Abfolge Kulturbeitrag, gepflegtes Diner und Gesellschaftstanz.


<small>''Text Peter Abegglen, zusammengestellt aus Manuskripten von Martin Hüsler und Hanspeter Strebel''</small>
<small>''Text Peter Abegglen, zusammengestellt aus Manuskripten von Martin Hüsler und Hanspeter Strebel''</small>

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