Bearbeiten von «Unwetter 2002»
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== Dimension des Unwetters == | == Dimension des Unwetters == | ||
[[Datei:Niederschlagskarte 31 August 2002.png|mini|Niederschlagskarte Goldachtal]]Das Unwetter war ein sogenanntes Starkregenereignis. In kurzer Zeit fielen auf relativ eng begrenztem Raum extrem hohe Niederschlagsmengen. Im Einzugsgebiet der Goldach fielen innerhalb von 6 Stunden 141 mm Regen (141 Liter pro m2). Betroffen waren hauptsächlich die Gemeinden Rehetobel, Trogen und teilweise Teufen, bereits in Bühler und Gais waren die Niederschlagsmengen spürbar geringer. Eine noch etwas höhere Niederschlagsmenge fiel in der Gemeinde Lutzenberg. Statistisch gesehen kommt ein solches Ereignis alle 20 bis 60 Jahre vor, dies bestätigen auch die | [[Datei:Niederschlagskarte 31 August 2002.png|mini|Niederschlagskarte Goldachtal]]Das Unwetter war ein sogenanntes Starkregenereignis. In kurzer Zeit fielen auf relativ eng begrenztem Raum extrem hohe Niederschlagsmengen. Im Einzugsgebiet der Goldach fielen innerhalb von 6 Stunden 141 mm Regen (141 Liter pro m2). Betroffen waren hauptsächlich die Gemeinden Rehetobel, Trogen und teilweise Teufen, bereits in Bühler und Gais waren die Niederschlagsmengen spürbar geringer. Eine noch etwas höhere Niederschlagsmenge fiel in der Gemeinde Lutzenberg. Statistisch gesehen kommt ein solches Ereignis alle 20 bis 60 Jahre vor, dies bestätigen auch die historischen Quellen. | ||
Die meteorologische Situation und die lokalen Niederschlagsverhältnisse in jener Nacht beschreibt ein Bericht [https://wikispeicher.ch/w/images/b/bb/Unwetter_AR_2002.pdf] im Auftrag des Bundesamtes für Wasser und Geologie. | Die meteorologische Situation und die lokalen Niederschlagsverhältnisse in jener Nacht beschreibt ein Bericht [https://wikispeicher.ch/w/images/b/bb/Unwetter_AR_2002.pdf] im Auftrag des Bundesamtes für Wasser und Geologie. | ||
== Schäden in Speicher == | == Schäden in Speicher == | ||
Die Schäden des Unwetters zeigten sich in ihrem vollen Ausmass erst am Tag danach. Bäche, ja selbst Rinnsale waren zu reissenden Bächen angeschwollen, überschwemmten ihre Uferpartien, stauten sich in Senken, füllten Keller und Erdgeschosse und brachten vor allem auch Hänge ins Rutschen. Auch in Speicher wurde das Ausmass der Schäden erst nach und nach sichtbar | Die Schäden des Unwetters zeigten sich in ihrem vollen Ausmass erst am Tag danach. Bäche, ja selbst Rinnsale waren zu reissenden Bächen angeschwollen, überschwemmten ihre Uferpartien, stauten sich in Senken, füllten Keller und Erdgeschosse und brachten vor allem auch Hänge ins Rutschen. Auch in Speicher wurde das Ausmass der Schäden erst nach und nach sichtbar. | ||
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Gemeindeplan Schadenübersicht.jpg| | Gemeindeplan Schadenübersicht.jpg|Schäden in Speicher | ||
Anriss_Ebni.jpeg|Anriss Horst/Ebni | |||
Brandbach.JPG| | Brandbach.JPG|Brandbach Pistolenstand | ||
oberhalb_Chastenloch.JPG|Oberhalb Chastenloch | |||
oberhalb_Chastenloch.JPG| | Zweibruggen.JPG|Zweibruggen Seite Speicher | ||
Zweibruggen.JPG | |||
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=== Feuerwehr und Polizeieinsätze === | |||
Feuerwehr und Polizei hatten zunächst die Aufgabe, mögliche weitere Schäden zu verhindern. Dazu gehörten Massnahmen für die Sicherheit der Bevölkerung, das Sichern, teils Absperren von Verkehrswegen und gefährdeten Bereichen, Ableiten resp. Durchlässigkeit ermöglichen für gestautes Wasser, Schutz von Infrastrukturbauten und Gebäuden, resp. Gebäudeteilen und in zweiter Linie das Öffnen von Verkehrswegen sowie das Auspumpen von überfluteten Gebäudeteilen. | |||
=== Behebung der Schäden === | === Behebung der Schäden === | ||
Verschiedene Schutzmassnahmen wurden zusammen mit der Behebung der Schäden vorgenommen. Nicht sichtbar, weil unterirdisch, sind Ableitungsmassnahmen für Wasser (Sickerleitungen u. ä.) und Hangsicherungen (Einbau von Pfählungen etc.). Stützmauern an Strassenrändern sollen ein erneutes Rutschen der Hangpartien verhindern, grössere Bachdurchlässe sollen zukünftigen Rückstau verhindern oder zumindest vermindern. Rechen in Bächen halten bereits frühzeitig allfälliges Ast- und Geröllmaterial zurück. | Verschiedene Schutzmassnahmen wurden zusammen mit der Behebung der Schäden vorgenommen. Nicht sichtbar, weil unterirdisch, sind Ableitungsmassnahmen für Wasser (Sickerleitungen u. ä.) und Hangsicherungen (Einbau von Pfählungen etc.). Stützmauern an Strassenrändern sollen ein erneutes Rutschen der Hangpartien verhindern, grössere Bachdurchlässe sollen zukünftigen Rückstau verhindern oder zumindest vermindern. Rechen in Bächen halten bereits frühzeitig allfälliges Ast- und Geröllmaterial zurück. | ||
Dazu kommen bei Gebäuden bauliche Massnahmen, die den Hochwasserschutz verbessern, insbesondere im hangseitigen Bereich. | Dazu kommen bei Gebäuden bauliche Massnahmen, die den Hochwasserschutz verbessern, insbesondere im hangseitigen Bereich. | ||
== Folgen weitere Unwetter? == | == Folgen weitere Unwetter? == | ||
Bereits im November des gleichen Jahres folgte ein zweites Unwetter, welches nochmals bedeutende Schäden anrichtete.<br> | Bereits im November des gleichen Jahres folgte ein zweites Unwetter, welches nochmals bedeutende Schäden anrichtete.<br> | ||
Wie im oben erwähnten Bericht des Bundesamtes für Wasser und Geologie aufgezeigt, ist mit weiteren Unwettern in ähnlicher Grössenordnung zu rechnen. Weil viele Hänge in Speicher eine höhere Hangneigung als 30° aufweisen, besteht überall dort akute Hangrutschgefahr nach intensiven Regenfällen. | |||
Wie im oben erwähnten Bericht des Bundesamtes für Wasser und Geologie aufgezeigt, ist mit weiteren Unwettern in ähnlicher Grössenordnung zu rechnen. Weil viele Hänge in Speicher eine höhere Hangneigung als 30° aufweisen, besteht überall dort | |||