Bearbeiten von «Rüsch Gabriel»

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=== Jugendzeit ===
=== Jugendzeit ===
[[Datei:Rüsch Gabriel.JPEG|mini]]
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Gabriel Rüsch war ein Sohn des [[Rüsch - Stammbaum|Johann Ulrich Rüsch]] und der Anna Elisabeth Roth. Letzterer war Mousselinefabrikant und Ratsherr, als solcher in den [[Französische Revolution|Revolutionswirren]] von 1798 massgeblich in den beinahe mit Waffengewalt ausgeführten Konflikt der Gemeinden „hinter der Sitter“ und „vor der Sitter“ über [[Landbuchrevision 1833/34|Verfassungsfragen]] auf Landes- und Bundesebene verwickelt. In diesem Jahr flüchtete die Mutter mit fünf Kindern für zwei Monate nach Almerschwendi in den Bregenzerwald.
Gabriel Rüsch war ein Sohn des [[Stammbaum Rüsch|Johann Ulrich Rüsch]] und der Anna Elisabeth Roth. Letzterer war Mousselinefabrikant und Ratsherr, als solcher in den [[Französische Revolution|Revolutionswirren]] von 1798 massgeblich in den beinahe mit Waffengewalt ausgeführten Konflikt der Gemeinden „hinter der Sitter“ und „vor der Sitter“ über [[Landbuchrevision 1833/34|Verfassungsfragen]] auf Landes- und Bundesebene verwickelt. In diesem Jahr flüchtete die Mutter mit fünf Kindern für zwei Monate nach Almerschwendi in den Bregenzerwald.
1805-08 besuchte Gabriel Rüsch das Pestalozziinstitut in Yverdon, wo er von Weggefährten Pestalozzis, unter anderen von Johannes Niederer und Johannes Ramsauer unterrichtet wurde.
1805-08 besuchte Gabriel Rüsch das Pestalozziinstitut in Yverdon, wo er von Weggefährten Pestalozzis, unter anderen von Johannes Niederer und Johannes Ramsauer unterrichtet wurde.
1808-09 besuchte er zu Vervollkommnung in Französisch und Italienisch das Institut Monastier in Lausanne. Die Brüder Monastier waren engagierte Waldenser Geistliche. Mit Anton Monastier pflegte Rüsch bis an sein Lebensende einen regen Briefwechsel.
1808-09 besuchte er zu Vervollkommnung in Französisch und Italienisch das Institut Monastier in Lausanne. Die Brüder Monastier waren engagierte Waldenser Geistliche. Mit Anton Monastier pflegte Rüsch bis an sein Lebensende einen regen Briefwechsel.
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1818 kam Gabriel Rüsch zurück nach Speicher, wo er gerne eine Arztpraxis eröffnet hätte, allerdings bestanden zu jener Zeit bereits sechs Arztpraxen. Er übernahm die ärztliche Betreuung für das Armen- und Waisenhaus sowie die ambulante Armenpraxis. Er muss wohl einen guten Ruf genossen haben, denn von mehr und mehr Einwohnern wurde er als Hausarzt beigezogen, er wurde sogar „Leibarzt der (Dorf) Honoratioren“
1818 kam Gabriel Rüsch zurück nach Speicher, wo er gerne eine Arztpraxis eröffnet hätte, allerdings bestanden zu jener Zeit bereits sechs Arztpraxen. Er übernahm die ärztliche Betreuung für das Armen- und Waisenhaus sowie die ambulante Armenpraxis. Er muss wohl einen guten Ruf genossen haben, denn von mehr und mehr Einwohnern wurde er als Hausarzt beigezogen, er wurde sogar „Leibarzt der (Dorf) Honoratioren“
In diese Zeit fällt vermutlich seine Heirat mit Wilhelmina Stäbli aus Brugg, Tochter des Samuel, der als Salzfaktor (im Aargau Beauftragter für den Salzverkauf) zu den Wohlhabenden gehörte und sich auch politisch in der Revolutionszeit einen Namen gemacht hatte.
In diese Zeit fällt vermutlich seine Heirat mit Wilhelmina Stäbli aus Brugg, Tochter des Samuel, der als Salzfaktor (im Aargau Beauftragter für den Salzverkauf) zu den Wohlhabenden gehörte und sich auch politisch in der Revolutionszeit einen Namen gemacht hatte.
1820 gehörte er zu den Gründungsvätern der [[Sonnengesellschaft]] und blieb bis zu seinem Tod ein aktives, mitunter rastloses Mitglied mit immer neuen, vor allem gemeinnützigen Ideen. „Mit eiserner Energie war (er) stets bereit, von Neuem zu beginnen. Er war der Mann der konsequenten That.“ So unterrichtete er ab 1828 junge Leute, die bereits eine ordentliche Schulbildung besassen in „staatsbürgerlicher und anderer Beziehung“, nämlich in allgemeiner Schweizergeschichte und Geographie, während des Winters jeweils dienstags von 18 bis 20 Uhr, später auch im Sommer. In der Sonnengesellschaft hielt er eine Vielzahl von Vorträgen zu volkswirtschaftlichen oder politischen Themen.  
1820 gehörte er zu den Gründungsvätern der Sonnengesellschaft und blieb bis zu seinem Tod ein aktives, mitunter rastloses Mitglied mit immer neuen, vor allem gemeinnützigen Ideen. „Mit eiserner Energie war (er) stets bereit, von Neuem zu beginnen. Er war der Mann der konsequenten That.“ So unterrichtete er ab 1828 junge Leute, die bereits eine ordentliche Schulbildung besassen in „staatsbürgerlicher und anderer Beziehung“, nämlich in allgemeiner Schweizergeschichte und Geographie, während des Winters jeweils dienstags von 18 bis 20 Uhr, später auch im Sommer. In der Sonnengesellschaft hielt er eine Vielzahl von Vorträgen zu volkswirtschaftlichen oder politischen Themen.  
1831-1833 amtete er als Präsident der Sonnengesellschaft, eine Zeit, in der diese gegen viele Widerstände die Initiative und Finanzierung zur Einführung des Zürcher Kirchengesangbuches ergriffen hatte. Ebenfalls in seine Präsidentenzeit fällt 1831 die Gründung der [[Vo Hungersnöt …|„Anstalt zur Beförderung der Kartoffelanpflanzung“]], welche dazu diente, Armen und Unbemittelten in jenen Notzeiten (bis 1835) Saatgut günstig zur Verfügung zu stellen.
1831-1833 amtete er als Präsident der Sonnengesellschaft, eine Zeit, in der diese gegen viele Widerstände die Initiative und Finanzierung zur Einführung des Zürcher Kirchengesangbuches ergriffen hatte. Ebenfalls in seine Präsidentenzeit fällt 1831 die Gründung der „Anstalt zur Beförderung der Kartoffelanpflanzung“, welche dazu diente, Armen und Unbemittelten in jenen Notzeiten (bis 1835) Saatgut günstig zur Verfügung zu stellen.
1833 regte er die Gründung einer Mädchenarbeitsschule an. Die erste Lehrerin war „Frau Lehrer Waldburger in der Schwendi." Bald wurde eine zweite Schule im Dorf eröffnet, nämlich im „Ochsen.“ Erst 1855 ging die Institution von der Sonnengesellschaft in die Verantwortung der Gemeinde über.
1833 regte er die Gründung einer Mädchenarbeitsschule an. Die erste Lehrerin war „Frau Lehrer Waldburger in der Schwendi." Bald wurde eine zweite Schule im Dorf eröffnet, nämlich im „Ochsen.“ Erst 1855 ging die Institution von der Sonnengesellschaft in die Verantwortung der Gemeinde über.


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* Historisch-geographisch-statistisches Gemälde der Schweiz Bd 13: Der Kanton Appenzell historisch-geographisch-statistisch geschildert; 1835
* Historisch-geographisch-statistisches Gemälde der Schweiz Bd 13: Der Kanton Appenzell historisch-geographisch-statistisch geschildert; 1835
* Der Kanton Appenzell mit besonderer Berücksichtigung seiner Kuranstalten, Alpengegenden und Industrien als Handbuch für Kurgäste und Reisende; 1844
* Der Kanton Appenzell mit besonderer Berücksichtigung seiner Kuranstalten, Alpengegenden und Industrien als Handbuch für Kurgäste und Reisende; 1844
* Fortsetzung der Walser Chronik ([[Walser Gabriel|Gabriel Walser]], 1740) für 1792 bis 1798 und 1798 bis 1830 (nur als Handschrift im Nachlass, publiziert in den appenzellischen Jahrbüchern 1909, 1910, 1911, 1912)
* Fortsetzung der Walser Chronik (Gabriel Walser, 1740) für 1792 bis 1798 und 1798 bis 1830 (nur als Handschrift im Nachlass, publiziert in den appenzellischen Jahrbüchern 1909, 1910, 1911, 1912)
* Abhandlung über das Forstwesen in App. A. Rh.
* Abhandlung über das Forstwesen in App. A. Rh.
* Abhandlung über die Seidenraupenzucht.
* Abhandlung über die Seidenraupenzucht.
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<small>Quellen und Literatur:</small>
<small>Quellen und Literatur:</small>  
 
<small>''J.M. Hungerbühler, Dr. Gabriel Rüsch's Leben und Wirken, 1856''</small>  
<small>''J.M. Hungerbühler, Dr. Gabriel Rüsch's Leben und Wirken, 1856''</small>
<small>''Thomas Fuchs in „Historisches Lexikon der Schweiz“;''</small>  
<small>''Georg Baumberger in „Jubiläumsschrift auf das sechzigjährige Jubiläum der Sonnengesellschaft Speicher“''</small>  
<small>''Thomas Fuchs in „Historisches Lexikon der Schweiz“;''</small>
 
<small>''Georg Baumberger in „Jubiläumsschrift auf das sechzigjährige Jubiläum der Sonnengesellschaft Speicher“''</small>
<small>''Arnold Eugster in „Die Sonnengesellschaft im ersten Jahrhundert ihres Bestehens“''</small>
<small>''Arnold Eugster in „Die Sonnengesellschaft im ersten Jahrhundert ihres Bestehens“''</small>


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