Bearbeiten von «Politische Bildung um 1828»

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Diese volksaufklärerischen Ideen sind u.a. begründet in der frühen Reformpädagogik (Rousseau und Nachfolger) und finden ihren Niederschlag in verschiedenen „Vorlesungen“, so hiessen damals die Vorträge, in der Sonnengesellschaft:
Diese volksaufklärerischen Ideen sind u.a. begründet in der frühen Reformpädagogik (Rousseau und Nachfolger) und finden ihren Niederschlag in verschiedenen „Vorlesungen“, so hiessen damals die Vorträge, in der Sonnengesellschaft:
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=== Referate zu Bildung und Staatskunde zwischen 1824 und 1828 ===
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! Datum !! Referent und Thema
! Datum !! Referent und Thema
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Ausgangspunkt für einen Zusatzunterricht in vaterländischer Geschichte und politischer Bildung für schulentlassene Jünglinge (und interessierte Mitglieder der Sonnengesellschaft) ist der Vortrag über die Zustände an Landsgemeinden, den J.H. Tobler am 6. Mai 1825 in der Sonnengesellschaft hielt.
Ausgangspunkt für einen Zusatzunterricht in vaterländischer Geschichte und politischer Bildung für schulentlassene Jünglinge (und interessierte Mitglieder der Sonnengesellschaft) ist der Vortrag über die Zustände an Landsgemeinden, den J.H. Tobler am 6. Mai 1825 in der Sonnengesellschaft hielt.
Wohl als Folge dieses Vortrags und eingehender Diskussionen entwarf [[Rüsch Gabriel|Gabriel Rüsch]] einen [[Media: Referat Rüsch Polit Bildung.pdf|„Plan“ für diesen Unterricht]]. Das Manuskript ist undatiert, dürfte aber spätestens im Herbst 1827 erstmals in der Sonnengesellschaft bekannt geworden sein.<br>
Wohl als Folge dieses Vortrags und eingehender Diskussionen entwarf [[Gabriel Rüsch]] einen „Plan“ für diesen Unterricht. Das Manuskript ist undatiert, dürfte aber spätestens im Herbst 1827 erstmals in der Sonnengesellschaft bekannt geworden sein.<br>
Gabriel Rüsch stellt darin seine Vorstellungen von einem vaterländischen Unterricht und seine Erwartungen an die Kursbesucher ziemlich detailliert dar. Nebenbei erfährt man auch, wie Schulentlassene ihre freie Zeit sonst noch verbringen.<br>
Gabriel Rüsch stellt darin seine Vorstellungen von einem vaterländischen Unterricht und seine Erwartungen an die Kursbesucher ziemlich detailliert dar. Nebenbei erfährt man auch, wie Schulentlassene ihre freie Zeit sonst noch verbringen.<br>


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''die Gesellschaft.''<br>''
''die Gesellschaft.''<br>''


Mit dem Unterricht wurde am 15. Januar 1828 im [[Oberes Kaufhaus|Oberen Kaufhaus]] begonnen. In der Oktobersitzung (28. Oktober 1828) berichtete Gabriel Rüsch, dass der Besuch des Unterrichts in den Wintermonaten wesentlich besser gewesen sei als in den Sommermonaten und dass der Unterricht weiter geführt werde „insofern sich die Schüler fleissiger einstellten, wozu alle gute Hoffnung vorhanden ist“<br>  
Mit dem Unterricht wurde am 15. Januar 1828 im Oberen Kaufhaus begonnen. In der Oktobersitzung (28. Oktober 1828) berichtete Gabriel Rüsch, dass der Besuch des Unterrichts in den Wintermonaten wesentlich besser gewesen sei als in den Sommermonaten und dass der Unterricht weiter geführt werde „insofern sich die Schüler fleissiger einstellten, wozu alle gute Hoffnung vorhanden ist“<br>  
Weil es im Kaufhaus zu kalt war, wurde der Unterricht für den Winter 1829 (Januar bis April) in die Schulhäuser Dorf (1846 abgebrochen resp. versetzt), resp. Erlen verlegt.<br>
Weil es im Kaufhaus zu kalt war, wurde der Unterricht für den Winter 1829 (Januar bis April) in die Schulhäuser Dorf (1846 abgebrochen resp. versetzt), resp. Erlen verlegt.<br>
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=== Einladung zum Unterricht 1829 ===
=== Einladung zum Unterricht 1829 ===
[[Datei:Einladung Jünglinge 1829.png|mini|rechts]]
Das folgende Einladungsschreiben ging im November 1829 in Zirkulation an - ausgewählte -  Jünglinge. Es ruft zum zweiten Mal zum Besuch des Kurses auf. Diejenigen, die sich zum Kurs verpflichteten, setzten ihre Unterschrift unter das Schreiben. Es handelt sich, ebenso wie beim Kurs im vorangegangenen Jahr, wohl mehrheitlich um Sprösslinge aus „besseren“ Häusern. Einige von ihnen hielten später eigene Vorlesungen in der Sonnengesellschaft. Die Einladung ist von Johann Heinrich Tobler persönlich verfasst und trägt die Unterschriften derjenigen, die sich - ob freiwillig oder doch eher genötigt von den Vätern - für den Kurs verpflichteten.<br>
Das folgende Einladungsschreiben ging im November 1829 in Zirkulation an - ausgewählte -  Jünglinge. Es ruft zum zweiten Mal zum Besuch des Kurses auf. Diejenigen, die sich zum Kurs verpflichteten, setzten ihre Unterschrift unter das Schreiben. Es handelt sich, ebenso wie beim Kurs im vorangegangenen Jahr, wohl mehrheitlich um Sprösslinge aus „besseren“ Häusern. Einige von ihnen hielten später eigene Vorlesungen in der Sonnengesellschaft. Die Einladung ist von [[Tobler Johann Heinrich|Johann Heinrich Tobler]] persönlich verfasst und trägt die Unterschriften derjenigen, die sich - ob freiwillig oder doch eher genötigt von den Vätern - für den Kurs verpflichteten.<br>
 
 
 
 
 
 


''Zuschrift und Einladung an Jünglinge z. Teilnahme am Lesekurse für vaterl. Geschichte.''<br>
''Zuschrift und Einladung an Jünglinge z. Teilnahme am Lesekurse für vaterl. Geschichte.''<br>
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''Schulhaus bei der Kirche den Anfang machen, den 2. Dienstag alt Lsfdr. Tobler mit der Landesgeschichte im'' <br>
''Schulhaus bei der Kirche den Anfang machen, den 2. Dienstag alt Lsfdr. Tobler mit der Landesgeschichte im'' <br>
''Schulhaus zu Erlen u. so nachher weiter von Woche zu Woche. Wer nun beitretten will, der wird sich hier eigenhändig 6. Monate unterschreiben.''<br>
''Schulhaus zu Erlen u. so nachher weiter von Woche zu Woche. Wer nun beitretten will, der wird sich hier eigenhändig 6. Monate unterschreiben.''<br>
[Unterschriften]<br>
    ''Joh. Jacob Scherrer''<br>
    ''Sonderegger SFL''<br>
        ''Konrad Tobler''<br>
    ''Arnold Rüsch''<br>
    ''Jakob Rüsch''<br>
    ''Bartho. Tanner''<br>
    ''Johannes Schläpfer'' [Sohn des Georg Leonhard Schläpfer]<br>
    ''Rudolf Sonderegger''<br>
    ''Konrad Tanner''<br>
    ''Johannes Sturzenegger''<br>
    ''Joh. Tobler''<br>
    ''Johs. Eugster''<br>''


[Unterschriften]<br>


''Joh. Jacob Scherrer''<br>
''Sonderegger SFL''<br>
''Konrad Tobler''<br>
''Arnold Rüsch''<br>
''Jakob Rüsch''<br>
''Bartho. Tanner''<br>
''Johannes Schläpfer'' [Sohn des Georg Leonhard Schläpfer]<br>
''Rudolf Sonderegger''<br>
''Konrad Tanner''<br>
''Johannes Sturzenegger''<br>
''Joh. Tobler''<br>
''Johs. Eugster''<br>''


=== Bescheidener Erfolg ===
=== Bescheidener Erfolg ===
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Dennoch: Die Sonnengesellschaft ergriff weitere Initiativen zur Hebung der Bildung und Ausbildung, 1833 wurde eine Mädchenarbeitsschule gegründet, die während 22 Jahren bis zur Integration in das Gemeindeschulwesen von der Sonnengesellschaft geführt und unterhalten wurde.  
Dennoch: Die Sonnengesellschaft ergriff weitere Initiativen zur Hebung der Bildung und Ausbildung, 1833 wurde eine Mädchenarbeitsschule gegründet, die während 22 Jahren bis zur Integration in das Gemeindeschulwesen von der Sonnengesellschaft geführt und unterhalten wurde.  
Mit dem Unterrichtsfonds wurden die Weiterbildung von Lehrkräften und die Anschaffung von Unterrichtsmaterial während vielen Jahren unterstützt. Der Unterstützungsfonds für Lehrlinge und ähnliche Fonds schütteten von 1830 bis in die 1970er Jahre Beiträge aus.
Mit dem Unterrichtsfonds wurden die Weiterbildung von Lehrkräften und die Anschaffung von Unterrichtsmaterial während vielen Jahren unterstützt. Der Unterstützungsfonds für Lehrlinge und ähnliche Fonds schütteten von 1830 bis in die 1970er Jahre Beiträge aus.
[[Kategorie:Schule und Bildungswesen]]

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