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[[Datei:Landscheide.jpg|mini|rechts|Gasthaus mit Scheune 2015]]
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Das Restaurant [[Flurnamenliste|Landscheide]] an der Kantons- und Stadtgrenze zu St. Gallen liegt auf St. Gallerboden, hatte aber für Speicher während langer Zeit eine besondere Bedeutung. Im Jahre 2007 wurde - wohl nach vielen hundert Jahren als Gasthaus - aus dem Restaurant ein Begegnungshaus. Die Scheune neben dem Gasthaus musste wegen Baufälligkeit im März 2016 abgebrochen werden.
Das Restaurant Landscheide an der Kantons- und Stadtgrenze zu St. Gallen liegt auf St. Gallerboden, hatte aber für Speicher während langer Zeit eine besondere Bedeutung. Im Jahre 2007 wurde - wohl nach vielen hundert Jahren als Gasthaus - aus dem Restaurant ein Begegnungshaus. Die Scheune neben dem Gasthaus musste wegen Baufälligkeit im März 2016 abgebrochen werden.




=== Landscheidi als historischer Ort ===
=== Landscheidi als historischer Ort ===
Im Jahre 1403 sollen sich die kriegs-unerfahrenen Appenzeller vor der Schlacht bei Vögelinsegg am Sammelplatz ‚Landscheidi‘ formiert haben. Die „Schlacht“ fand etwas unterhalb der Landscheidi, bei einem damals bestehenden Hohlweg statt. Schon damals gab es an dieser Stelle, dem Knotenpunkt der Verbindungswege zwischen Rorschach, St. Gallen und dem Appenzeller Land eine historische Raststätte, wovon die uralten Mauern des Gewölbekellers heute noch Zeugnis ablegen. Hier wurden Pferde gewechselt und die Menschen verpflegt. Die heutige Landscheide wurde direkt auf die alten Grundmauern des historischen Gemäuers aufgesetzt.
Im Jahre 1403 sollen sich die kriegs-unerfahrenen Appenzeller vor der Schlacht bei Vögelinsegg am Sammelplatz ‚Landscheidi‘ formiert haben. Die „Schlacht“ fand etwas unterhalb der Landscheidi, bei einem damals bestehenden Hohlweg statt. Schon damals gab es an dieser Stelle, dem Knotenpunkt der Verbindungswege zwischen Rorschach, St. Gallen und dem Appenzeller Land eine historische Raststätte, wovon die uralten Mauern des Gewölbekellers heute noch Zeugnis ablegen. Hier wurden Pferde gewechselt und die Menschen verpflegt. Die heutige Landscheide wurde direkt auf die alten Grundmauern des historischen Gemäuers aufgesetzt.  
 
[[Datei:Landscheide um 1900.jpg|miniatur|links|Um 1900]]
[[Datei:Landscheide vor 1902.jpg|miniatur|rechts|Vor 1902 mit verändertem Sockelgeschoss]]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


In der neueren Zeit hatte die Landscheide für Nachbarn eine besondere Bedeutung: Wie Familie Schrepfer, die ehemalige Besitzerin dieses Ensembles, wusste, wurde im Haus Landscheide das erste Telefon weit herum installiert. Es handelte sich um eine richtige Telefonkabine im Eingangsbereich zum Restaurant, und die Menschen in der Region nahmen weite Wege auf sich, um ein Telefonat zu tätigen.
In der neueren Zeit hatte die Landscheide für Nachbarn eine besondere Bedeutung: Wie Familie Schrepfer, die ehemalige Besitzerin dieses Ensembles, wusste, wurde im Haus Landscheide das erste Telefon weit herum installiert. Es handelte sich um eine richtige Telefonkabine im Eingangsbereich zum Restaurant, und die Menschen in der Region nahmen weite Wege auf sich, um ein Telefonat zu tätigen.
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[[Datei:Landscheide Projekt.jpg|mini|rechts|Nicht realisierbares Projekt 2015]]
[[Datei:Landscheide Projekt.jpg|mini|rechts|Nicht realisierbares Projekt 2015]]
Das Dach der Scheune leckt und die Bausubstanz ist marod. Entgegen vielen Versuchen ist es aufgrund der Gesetzeslage nicht möglich, eine Bewilligung für ein identisches Holz-Gebäude mit einer der heutigen Zeit angepassten Nutzung zu erwirken, obwohl sich verschiedene Institutionen und Behörden durchaus positiv zu einem Erhalt des Ortsbildes geäussert hatten.
Das Dach der Scheune leckt und die Bausubstanz ist marod. Entgegen vielen Versuchen ist es aufgrund der Gesetzeslage nicht möglich, eine Bewilligung für ein identisches Holz-Gebäude mit einer der heutigen Zeit angepassten Nutzung zu erwirken, obwohl sich verschiedene Institutionen und Behörden durchaus positiv zu einem Erhalt des Ortsbildes geäussert hatten.
Am 29. März 2016 wird die Scheune ersatzlos abgerissen, nachdem mit der Schliessung des Restaurants im Jahre 2007 bereits ein Kapitel zu Ende ging.
Am 29. März 2016 wird die Scheune ersatzlos abgerissen, nachdem mit der Schliessung des Restaurants im Jahre 2007 bereits ein Kapitel zu Ende ging.


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Die Scheune stand ehemals im Toggenburg und war ursprünglich viel grösser - das zeigen die Aussparungen in den Balken. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von ihrem alten Standort abgebaut und in einer verkleinerten Version, der Topografie entsprechend, am Platz „Landscheidi“ wieder aufgebaut. Die Einteilung der Scheune deutet darauf hin, dass die Landwirtschaft nur im Nebenerwerb zur Selbstversorgung des damaligen Eigentümers betrieben wurde. Im übergrossen Remise-Raum im EG hätten ehemals Wagen und Fuhrwerke gestanden und es wurde eine Art „Spedition“ betrieben, welche die Weberei- und Stickereiarbeiten von den an St. Gallen angrenzenden Appenzeller Familien, den „Ferggern“, in der Stadt ablieferte, welche wiederum die Heimarbeiter mit Rohmaterial versorgte.
Die Scheune stand ehemals im Toggenburg und war ursprünglich viel grösser - das zeigen die Aussparungen in den Balken. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von ihrem alten Standort abgebaut und in einer verkleinerten Version, der Topografie entsprechend, am Platz „Landscheidi“ wieder aufgebaut. Die Einteilung der Scheune deutet darauf hin, dass die Landwirtschaft nur im Nebenerwerb zur Selbstversorgung des damaligen Eigentümers betrieben wurde. Im übergrossen Remise-Raum im EG hätten ehemals Wagen und Fuhrwerke gestanden und es wurde eine Art „Spedition“ betrieben, welche die Weberei- und Stickereiarbeiten von den an St. Gallen angrenzenden Appenzeller Familien, den „Ferggern“, in der Stadt ablieferte, welche wiederum die Heimarbeiter mit Rohmaterial versorgte.
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Landscheide_Dachstock.jpg|Barocker Dachstock
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Obstmühle1_Landscheide.jpeg|<small>Obstmühle Detail</small>
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=== Lage ===
<ref>Textauszüge und Bilder mit freundlicher Genehmigung durch L. Zäch, März 2016</ref>
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[[Kategorie:Häusergeschichten]]
 
<small>Textauszüge und Bilder mit freundlicher Genehmigung durch L. Zäch, März 2016</small>

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