Bearbeiten von «Landesstreik Vorboten»

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Möge es einem politisch anders Denkenden gestattet sein, einige Glossen zu den beiden Referaten anzubringen.
Möge es einem politisch anders Denkenden gestattet sein, einige Glossen zu den beiden Referaten anzubringen.


1. Frauenstimmrecht und Beizug in leitende Stellen bei Genossenschaften und in Gewerkschaft. Wahr ist es, dass die Frau vieles tun kann zur Veredlung ihres Mannes, wie ihrer Söhne. Zugegeben , dass wir den Frauen Sitz und Stimme gar wohl einräumen dürften in manchen Gebieten wirtschaftlichen Lebens, so besonders im Erziehungs- und Armen-Kinderfürsorgewesen. sie können speziell in diesen Gebieten uns Männer wohltätig ergänzen. Aber ins politische Leben einzutreten, kann vorab einer Mutter und Hausfrau, die ihrem Manne das Haus zum Ruhepunkte des Glückes und der Erholung machen will, fast unmöglich ernst sein. Sie hat schon keine Zeit dazu. Wir können es uns nicht vorstellen, wie die Mutter, welche heute in diese Sitzung und morgen in jene wandern muss, dem Manne noch das heimelige Haus bereiten, den Kindern ihr guter Engel und Erzieherin, Lehrerin, den grössern und grossen treueste Beraterin und Helferin sein könnte. Und gerade darin liegt ja die höchste Aufgabe und das beste Glück der Hausmutter. Wir halten uns diesbezüglich noch an das Dichterwort: Der Mann muss hinaus ins feindliche Leben … Und drinnen waltet die tüchtige Hausfrau und herrschet weise im häuslichen Kreise, und reget ohn’ Ende die fleissigen Hände, und lehret die Mädchen und wehret den Knaben usw. Und auch diejenigen, die sich nicht Hausfrau und Mutter nennen können, finden als gute Tanten und Hausgeister der beglückenden, dankbaren Arbeit genug.
1. Frauenstimmrecht und Beizug in leitende Stellen bei Genossenschaften und in Gewerkschaft. Wahr ist es, dass die Frau vieles tun kann zur Veredlung ihres Mannes, wie ihrer Söhne. Zugegeben , dass wir den Frauen Sitz und Stimme gar wohl einräumen dürften in manchen Gebieten wirtschaftlichen Lebens, so besonders im Erziehungs- und Armen-Kinderfürsorgewesen. sie können speziell in diesen Gebieten uns Männer wohltätig ergänzen. Aber ins politische Leben einzutreten, kann vorab einer Mutter und Hausfrau, die ihrem Manne das Haus zum Ruhepunkte des Glückes und der Erholung machen will, fast unmöglich ernst sein. Sie hat schon keine Zeit dazu. Wir können es uns nicht vorstellen, wie die Mutter, welche heute in diese Sitzung und morgen in jene wandern muss, dem Manne noch das heimelige haus bereiten, den Kindern ihr guter Engel und Erzieherin, Lehrerin, den grössern und grossen treueste Beraterin und Helferin sein könnte. Und gerade darin liegt ja die höchste Aufgabe und das beste Glück der Hausmutter. Wir halten uns diesbezüglich noch an das Dichterwort: Der Mann muss hinaus ins feindliche Leben … Und drinnen waltet die tüchtige Hausfrau und herrschet weise im häuslichen Kreise, und reget ohn’ Ende die fleissigen Hände, und lehret die Mädchen und wehret den Knaben usw. Und auch diejenigen, die sich nicht Hausfrau und Mutter nennen können, finden als gute Tanten und Hausgeister der beglückenden, dankbaren Arbeit genug.


2. Und nun zum Referate Greulich. Ja, er hat massvoll gesprochen und vieles, was unser politischer Antipode sagte, können auch wir voll unterstützen. Wir wären ihm noch sehr gerne noch in jenes Gebiet weiter gefolgt, das er antupfte: dass der Arbeitgeber, der Industrielle, statt in Feindschaft mit den Gewerkschaften zu leben, in Gemeinschaft mit ihnen arbeiten sollte. Ja, gewiss, Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben einander ganz gleich nötig, sind ganz gleich viel wert, wie sie beide ihre Stellung und Aufgabe ausfüllen und lösen. Sie sollten in gegenseitigem Entgegenkommen, gegenseitiger Treue arbeiten. Da sollte alles unterlassen werden, was Uneinigkeit hervorrufen, Misstrauen wecken muss und alles getan werden, um die Beiden zusammen-, statt auseinander zu führen. Und was nu speziell die Vorgänge des 25. August in Zürich anbetrifft, so hätten wir dafür allerdings einen andern Ausdruck als „Dummheit“. Wir lassen weder unsere Bundesbehörden, die mit sehr viel Liebe, Takt und Geschicklichkeit eine ungeheure Arbeit gelöst haben seit Ausbruch des Krieges, zum Wohle unseres Vaterlandes, wir lassen weder sie , noch unsere Armee und deren Offiziere im allgemeinen beschimpfen. In allen Ständen und unter allen Volksklassen gibt es anfechtbare Einzelmitglieder. Deswegen den ganzen Stand zu verfluchen, geht nicht an. Menschliche Irrtümer gibt es, so lange Menschen bestehen, und auch dem gescheitesten und Besten gelingt beim treuesten Willen nicht alles. Kritisieren ist immer leichter als besser machen. Eine wohlwollende Kritik wird immer Gutes wirken, ja, nicht aber ein stetiges hämisches Verunglimpfen, wie es, am letzten Sonntag, vorkam; nein, es freut uns, das Gegenteil konstatieren zu können, aber wie es von gewissen Leuten ständig geübt wird. Und wollten wir nach dem Gebaren einzelner Sozialistenführer handeln, so müssten wir ja auch die ganze Partei verdammen. Das dürfen und wollen wir nicht; aber wünschen möchten wir, dass sich die ganze sozialdemokratische Partei von dem Gebaren eines Naine-Graber-Grimm loslösen würde. Dann könnte eher in Erfüllung gehen, wenigstens in gewissen Grenzen, was Herr Nationalrat Greulich letzten Sonntag gewünscht hat.
2. Und nun zum Referate Greulich. Ja, er hat massvoll gesprochen und vieles, was unser politischer Antipode sagte, können auch wir voll unterstützen. Wir wären ihm noch sehr gerne noch in jenes Gebiet weiter gefolgt, das er antupfte: dass der Arbeitgeber, der Industrielle, statt in Feindschaft mit den Gewerkschaften zu leben, in Gemeinschaft mit ihnen arbeiten sollte. Ja, gewiss, Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben einander ganz gleich nötig, sind ganz gleich viel wert, wie sie beide ihre Stellung und Aufgabe ausfüllen und lösen. Sie sollten in gegenseitigem Entgegenkommen, gegenseitiger Treue arbeiten. Da sollte alles unterlassen werden, was Uneinigkeit hervorrufen, Misstrauen wecken muss und alles getan werden, um die Beiden zusammen-, statt auseinander zu führen. Und was nu speziell die Vorgänge des 25. August in Zürich anbetrifft, so hätten wir dafür allerdings einen andern Ausdruck als „Dummheit“. Wir lassen weder unsere Bundesbehörden, die mit sehr viel Liebe, Takt und Geschicklichkeit eine ungeheure Arbeit gelöst haben seit Ausbruch des Krieges, zum Wohle unseres Vaterlandes, wir lassen weder sie , noch unsere Armee und deren Offiziere im allgemeinen beschimpfen. In allen Ständen und unter allen Volksklassen gibt es anfechtbare Einzelmitglieder. Deswegen den ganzen Stand zu verfluchen, geht nicht an. Menschliche Irrtümer gibt es, so lange Menschen bestehen, und auch dem gescheitesten und Besten gelingt beim treuesten Willen nicht alles. Kritisieren ist immer leichter als besser machen. Eine wohlwollende Kritik wird immer Gutes wirken, ja, nicht aber ein stetiges hämisches Verunglimpfen, wie es, am letzten Sonntag, vorkam; nein, es freut uns, das Gegenteil konstatieren zu können, aber wie es von gewissen Leuten ständig geübt wird. Und wollten wir nach dem Gebaren einzelner Sozialistenführer handeln, so müssten wir ja auch die ganze Partei verdammen. Das dürfen und wollen wir nicht; aber wünschen möchten wir, dass sich die ganze sozialdemokratische Partei von dem Gebaren eines Naine-Graber-Grimm loslösen würde. Dann könnte eher in Erfüllung gehen, wenigstens in gewissen Grenzen, was Herr Nationalrat Greulich letzten Sonntag gewünscht hat.

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