Bearbeiten von «Kolonialherren aus Speicher»

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Transkription der Seite 193 aus der Chronik von Bartholome Rechsteiner
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<small>''Ao. 172[?] Ist in Militair Dienst getretten Michael Schläpfer, des haubtmann hanßen Sohn alhier im Flecken, Er war in Hollendischen Diensten  [?]  Jahr & avansierte vom  zum Fähndrich, hernach zum Capitain Lietenant in Hr. haubtmann Steigers Comp. in Nam. Starb er in Holland, 56 Jahr 2 monat alt Ledigenstands, seine brüder haubt. ulrich Schläpfer, u. Lierdten hanßen Lierd genant, u. 3 Schwöstern, waren seine  Erben, und seine Verlaßenschaft eine Plantagen in Berbice, in Südamerika, die 500 Juchart lang u. 45 breit zu 96 schrit war, u. über 30000 Bäum hatte,  dieses wurde als ein paradies geschildert u. von Holländer angerühmet, das  die Erben sich entschloßen die circa 1800 stund entfernte Plantagen nicht nur  zubehalten, sondern solche nach beßern anzubauen & mehrere Chlafen [Sklaven] zukaufen, wo ein neger von ƒ. 200 bis ƒ. 500 mußten bezalt werden, u. also viele Taußend gulden geld mußte fort geschickt werden, weil von anfang zimlich  viel Coton oder Baumwollen, Caffe & andere Producten auf Holland sind geliefert u. dort verkauft worden, das sie die Rechnung gut darbey gefunden. RathsHr. Conrad Schläpfer von Trogen, der auch ein Erb war, Reißte selbst auf Berbice, & sein Sohn deßgleichen. Sie machten auch ein accort mit dem baumr. Johanes [[Datei:Lage 2019.png|mini|rechts]]Klee, vom Speicher, auf 10 Jahr, das er aufseher u. baumeister dort sey. RathsHr. Schläpfer kam wieder nach haus, sein Sohn fand den Tod dort und andere mehr, mr. Johanes Klee bleibe nur ca. 8 Jahr, (u. kam halb wilden auch nach Haus, doch gesunden) die Plantagen mußte also Frömbden überlaßen werden, u. die sach gieng schlechter, darzu kame nach. Krieg zwischen Engelland u. Holland, das die Engelländer das Surinam den holländer wegnahmen.''</small>
<small>''Ao. 172[?] Ist in Militair Dienst getretten Michael Schläpfer, des haubtmann hanßen Sohn alhier im Flecken, Er war in Hollendischen Diensten  [?]  Jahr & avansierte vom  zum Fähndrich, hernach zum Capitain Lietenant in Hr. haubtmann Steigers Comp. in Nam. Starb er in Holland, 56 Jahr 2 monat alt Ledigenstands, seine brüder haubt. ulrich Schläpfer, u. Lierdten hanßen Lierd genant, u. 3 Schwöstern, waren seine  Erben, und seine Verlaßenschaft eine Plantagen in Berbice, in Südamerika, die 500 Juchart lang u. 45 breit zu 96 schrit war, u. über 30000 Bäum hatte,  dieses wurde als ein paradies geschildert u. von Holländer angerühmet, das  die Erben sich entschloßen die circa 1800 stund entfernte Plantagen nicht nur  zubehalten, sondern solche nach beßern anzubauen & mehrere Chlafen [Sklaven] zukaufen, wo ein neger von ƒ. 200 bis ƒ. 500 mußten bezalt werden, u. also viele Taußend gulden geld mußte fort geschickt werden, weil von anfang zimlich  viel Coton oder Baumwollen, Caffe & andere Producten auf Holland sind geliefert u. dort verkauft worden, das sie die Rechnung gut darbey gefunden. RathsHr. Conrad Schläpfer von Trogen, der auch ein Erb war, Reißte selbst auf Berbice, & sein Sohn deßgleichen. Sie machten auch ein accort mit dem baumr. Johanes Klee, vom Speicher, auf 10 Jahr, das er aufseher u. baumeister dort sey. RathsHr. Schläpfer kam wieder nach haus, sein Sohn fand den Tod dort und andere mehr, mr. Johanes Klee bleibe nur ca. 8 Jahr, (u. kam halb wilden auch nach Haus, doch gesunden) die Plantagen mußte also Frömbden überlaßen werden, u. die sach gieng schlechter, darzu kame nach. Krieg zwischen Engelland u. Holland, das die Engelländer das Surinam den holländer wegnahmen.''</small>
[[Datei:Lage 2019.png|mini|rechts]]
<small>''Man suchte also diese Plantagen den Holländer zuverkaufen u. wurde Hr. Leonhard buff [Buff] als Erb, damit beauftragt, welcher dieselbe so gut mogl. verkaufte, so das viele Taußend gulden daran verlohren worden, so das  RHr. michel Schläpfer, sein Vermögen fast darmit aufgeopfert u. andere mehr. Hr Johanes Schläpfer Kaufte in 1760r. Jahren ein Erbtheil von Hr. Leonhard Schläpfers Sohn der Stum war, a ƒ. 1800 also das Erb circa ƒ. 10000 gerechnet u. nach mehr als zwei mahl so viel sollen nach kösten aufgewandt worden sey.''</small>
<small>''Man suchte also diese Plantagen den Holländer zuverkaufen u. wurde Hr. Leonhard buff [Buff] als Erb, damit beauftragt, welcher dieselbe so gut mogl. verkaufte, so das viele Taußend gulden daran verlohren worden, so das  RHr. michel Schläpfer, sein Vermögen fast darmit aufgeopfert u. andere mehr. Hr Johanes Schläpfer Kaufte in 1760r. Jahren ein Erbtheil von Hr. Leonhard Schläpfers Sohn der Stum war, a ƒ. 1800 also das Erb circa ƒ. 10000 gerechnet u. nach mehr als zwei mahl so viel sollen nach kösten aufgewandt worden sey.''</small>


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Rüsch bedauert darin ausdrücklich, dass das Land (also Appenzell AR) nicht auch zu Kolonialbesitz kam:
Rüsch bedauert darin ausdrücklich, dass das Land (also Appenzell AR) nicht auch zu Kolonialbesitz kam:


<small>''Die Oberaufsicht über die Plantage blieb nun [nach der Rückkehr von Johannes Klee, she. unten] Fremden überlassen, der amerikanische Freiheitskampf hemmte den freien Verkehr; die Engländer eroberten über Holland 1781 ganz Surinam und Berbice. Die Plantage gerieth in Verfall, Konrad Schläpfer starb in demselben Jahre. Die übrigen allzubald erschrockenen Unternehmer sandten Leonhard Buff vom Wald nach Holland ab, um dieselbe mit grossem Verluste um jeden Preis zu verkaufen. So ging diese Kolonie, wie die in Süd-Karolina, mit welcher auch alle Verbindung aufgehoben wurde, für unser Land verloren, das bei steigender Uebervölkerung in Zeiten der Noth davon unschätzbaren Vortheil hätte ziehen können. Was liesse sich nicht Alles thun, wenn die Zeitumstände jedesmal gehörig benutzt würden.''</small>
<small>''Die Oberaufsicht über die Plantage blieb nun (nach der Rückkehr von Johannes Klee, she. unten) Fremden überlassen, der amerikanische Freiheitskampf hemmte den freien Verkehr; die Engländer eroberten über Holland 1781 ganz Surinam und Berbice. Di ePlantage gerieth in Verfall, Konrad Schläpfer starb in demselben Jahre. Die übrigen allzubald erschrockenen Unternehmer sandten Leonhard Buff vom Wald nach Holland ab, um dieselbe mit grossem Verluste um jeden Preis zu verkaufen. So ging diese Kolonie, wie die in Süd-Karolina, mit welcher auch alle Verbindung aufgehoben wurde, für unser Land verloren, das bei steigender Uebervölkerung in Zeiten der Noth davon unschätzbaren Vortheil hätte ziehen können. Was liesse sich nicht Alles thun, wenn die Zeitumstände jedesmal gehörig benutzt würden.''</small>


==== Johannes Klee - enttäuschte Hoffnungen ====
==== Johannes Klee - enttäuschte Hoffnungen ====

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