Bearbeiten von «Gasversorgung»

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Bereits im Jahre 1856 wurde das Gaswerk St. Gallen gegründet. Das sogenannte Leucht- oder Stadtgas wurde anfangs durch die Destillation von Holz und Torf, später durch '''''Steinkohle''''' gewonnen. Verwendet wurde das Gas anfangs ausschliesslich zur Strassenbeleuchtung in der Stadt. Im Jahre 1900 erleuchteten dort rund 1000 Gaslaternen die Strasse, Wege und Gassen. Ab Mitte der 1880er Jahre wurde das Gas zum Kochen und später auch zu Heizen verwendet.<br /><br />
Bereits im Jahre 1856 wurde das Gaswerk St. Gallen gegründet. Das sogenannte Leucht- oder Stadtgas wurde anfangs durch die Destillation von Holz und Torf, später durch '''''Steinkohle''''' gewonnen. Verwendet wurde das Gas anfangs ausschliesslich zur Strassenbeleuchtung in der Stadt. Im Jahre 1900 erleuchteten dort rund 1000 Gaslaternen die Strasse, Wege und Gassen. Ab Mitte der 1880er Jahre wurde das Gas zum Kochen und später auch zu Heizen verwendet.<br /><br />


[[Datei:Gasproduktion mit Steinkohle.JPG|1000px|thumb|left|Gasproduktionsanlage um 1900 ]]
[[Datei:Gasproduktion mit Steinkohle.JPG|1000px|thumb|left|Gasproduktionsanlage um 1800 ]]
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'''''Im Jahre 1973, also 60 Jahre nach den Gaslieferungsbeschluss, waren von den rund 1300 Haushaltungen in Speicher 419 Häuser mit Gas erschlossen'''''.<br />
'''''Im Jahre 1973, also 60 Jahre nach den Gaslieferungsbeschluss, waren von den rund 1300 Haushaltungen in Speicher 419 Häuser mit Gas erschlossen'''''.<br />
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Von diesen 419 Gasbezügern waren 370 Kleinbezüger, weil die Speicherer ihre Häuser meist noch mit Holz und Kohle beheizten und das Gas nur zum kochen verwendeten. Der hiesige Bezug von Gas war für das Gaswerk St. Gallen deshalb absolut unwirtschaftlich. So liessen die Stadtwerke verlauten, dass in Speicher nur soviel Gas verbraucht würde, wie in St. Gallen ein grosses Mehrfamilienhaus mit vollem Gasbezug benötige.<br /><br />
Von diesen 419 Gasbezügern waren 370 Kleinbezüger, weil die Speicherer ihre Häuser meist noch mit Holz und Kohle beheizten und das Gas nur zum kochen verwendeten. Der hiesige Bezug von Gas war für das Gaswerk St. Gallen deshalb absolut unwirtschaftlich. So liessen die Stadtwerke verlauten, dass in Speicher nur soviel Gas verbraucht würde, wie in St. Gallen ein grosses Mehrfamilienhaus mit vollem Gasbezug benötige.<br />
 
'''Abbruch der Übung'''<br />
Die weit auseinanderliegenden Liegenschaften Speichers waren durch lange Zuführungsleitungen erschlossen, was laufend grosse Unterhalts und Reparaturkosten verursachte und dadurch die Rechnung der Stadtwerke belastete. Mit der geplanten Umstellung auf Erdgas hätten zudem wegen des höheren Drucks auf den Leitungen die bestehenden Rohre ausgewechselt werden müssen. Diese Erkenntnis bewog das Gaswerk St. Gallen, den '''Gasvertrag mit Speicher per 31.3.1973 aufzulösen''', mit der Zusicherung der Gaslieferung für ein weiteres Jahr.<br /><br />


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'''Gasversorgungsplan von 1914'''
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Gasversorgung_Speicher_Plan_1914_Deckblatt.jpg|Deckblatt des Planes von 1914
Gasversorgung_Speicher_Plan_1914_Deckblatt.jpg|Deckblatt des Planes von 1914
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Gasversorgung Teilplan 5.jpg |Teilpan 5 des Leitungsverlaufs
Gasversorgung Teilplan 5.jpg |Teilpan 5 des Leitungsverlaufs
Gasversorgung Druckregler.jpg|Druckregleraufbau in Speicher
Gasversorgung Druckregler.jpg|Druckregleraufbau in Speicher
Kochherd.jpg|alter Kochherd um 1940
Gasflamme.jpg|Gasflamme eines Kochherdes
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'''Abbruch der Übung'''<br />
 
Die weit auseinanderliegenden Liegenschaften Speichers waren durch lange Zuführungsleitungen erschlossen, was laufend grosse Unterhalts und Reparaturkosten verursachte und dadurch die Rechnung der Stadtwerke belastete. Mit der geplanten Umstellung auf Erdgas hätten zudem wegen des höheren Drucks auf den Leitungen die bestehenden Rohre ausgewechselt werden müssen. Diese Erkenntnis bewog das Gaswerk St. Gallen, den '''Gasvertrag mit Speicher per 31.3.1973 aufzulösen''', mit der Zusicherung der Gaslieferung für ein weiteres Jahr.<br /><br />


Dieser Beschluss der Gasversorgung ärgerte die Gasbezüger in Speicher und sie schlossen sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen. In der darauf folgenden '''Gemeindeabstimmung''' lehnten die Stimmberechtigten die '''Initiative zur Weiterführung der Gasversorgung von Speicher''' knapp mit 484 zu 441 Stimmen ab. Zur Abfederung von Härtefällen beschloss der Gemeinderat eine finanzielle Unterstützung für die Umstellung auf andere Energiequellen. Da kurz vor der Ankündigung der Stilllegung der Gaslieferung noch Werbung für die Umstellung auf Gas gemacht wurde, waren vor allem die Neukunden empört.<br />
Dieser Beschluss der Gasversorgung ärgerte die Gasbezüger in Speicher und sie schlossen sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen. In der darauf folgenden '''Gemeindeabstimmung''' lehnten die Stimmberechtigten die '''Initiative zur Weiterführung der Gasversorgung von Speicher''' knapp mit 484 zu 441 Stimmen ab. Zur Abfederung von Härtefällen beschloss der Gemeinderat eine finanzielle Unterstützung für die Umstellung auf andere Energiequellen. Da kurz vor der Ankündigung der Stilllegung der Gaslieferung noch Werbung für die Umstellung auf Gas gemacht wurde, waren vor allem die Neukunden empört.<br />

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