Bearbeiten von «Anhorn Chronik»

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[[Datei:Anhornchronik.JPG|mini|rechts]] [[Datei:Anhornchr_Appenzell.JPEG|mini|rechts|Appenzeller Chronik]] [[Anhorn Bartholome|Bartholome Anhorn]] (1566 - 1642) war von 1623 bis 1626 Pfarrer in Speicher. Er beschreibt in seiner ab 1625 [https://www.e-codices.ch/de/cea/Ms0001/V13|handschriftlich verfassten Chronik] (Kantonsbibliothek AR, Trogen: KB-011861/1; KB App 954) auf über 400 Seiten das Land Appenzell mit Dörfern, Flüssen, Geschichte, den Gründen für die Landteilung und die Art und Weise, wie diese vollzogen wurde. Ebenso geht er auf Ereignisse der Eidgenossenschaft und der umliegenden Mächte ein. Als seine Quellen gibt er andere Chroniken, Berichte und Erzählungen von aus seiner Sicht glaubwürdigen Wissensträgern an. Die Sprache ist barock ausschweifend und trieft manchmal geradezu von Unterwürfigkeit, wenn er Regierungsmitglieder erwähnt, ebenso wenn er sich auf den Glauben beruft. Seine Berichterstattung ist klar geprägt von einer evangelischen Sicht der Geschehnisse.
[[Datei:Anhornchronik.JPG|mini|rechts]] [[Datei:Anhornchr_Appenzell.JPEG|mini|rechts|Appenzeller Chronik]] [[Anhorn Bartholome|Bartholome Anhorn]] (1566 - 1642) war von 1623 bis 1626 Pfarrer in Speicher. Er beschreibt in seiner ab 1625 handschriftlich verfassten Chronik (Kantonsbibliothek AR, Trogen: KB-011861/1; KB App 954) auf über 400 Seiten das Land Appenzell mit Dörfern, Flüssen, Geschichte, den Gründen für die Landteilung und die Art und Weise, wie diese vollzogen wurde. Ebenso geht er auf Ereignisse der Eidgenossenschaft und der umliegenden Mächte ein. Als seine Quellen gibt er andere Chroniken, Berichte und Erzählungen von aus seiner Sicht glaubwürdigen Wissensträgern an. Die Sprache ist barock ausschweifend und trieft manchmal geradezu von Unterwürfigkeit, wenn er Regierungsmitglieder erwähnt, ebenso wenn er sich auf den Glauben beruft. Seine Berichterstattung ist klar geprägt von einer evangelischen Sicht der Geschehnisse.
Die umständliche und oft sehr salbungsvolle Sprache erschwert das Erkennen der Kernerzählung. Zudem ist zu beachten, dass viele Wörter und Ausdrücke, die er benützte, früher eine andere, zum Teil nur lokale Bedeutung hatten oder heute gar nicht mehr in Gebrauch sind.
Die umständliche und oft sehr salbungsvolle Sprache erschwert das Erkennen der Kernerzählung. Zudem ist zu beachten, dass viele Wörter und Ausdrücke, die er benützte, früher eine andere, zum Teil nur lokale Bedeutung hatten oder heute gar nicht mehr in Gebrauch sind.
Ein ausführliches Kapitel widmet Anhorn dem Kirchenbau von Speicher. Die darin beschriebenen genauen und wohl der Realität entsprechenden Details sind darauf zurückzuführen, dass er viele damals beteiligte Zeitgenossen persönlich kannte und deren Erinnerungen und Erlebnisse verarbeiten konnte.  
Ein ausführliches Kapitel widmet Anhorn dem Kirchenbau von Speicher. Die darin beschriebenen genauen und wohl der Realität entsprechenden Details sind darauf zurückzuführen, dass er viele damals beteiligte Zeitgenossen persönlich kannte und deren Erinnerungen und Erlebnisse verarbeiten konnte.  
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==== Die Kirchgemeinde wird politische Gemeinde ====
==== Die Kirchgemeinde wird politische Gemeinde ====
Dann haben auch, (wie oben beschrieben) meine hochverehrten gnädigen Herren und Oberen Landammann und Rat der äusseren Rhoden des Landes Appenzell zu diesem christlichen Werke beigesteuert, geraten und geholfen. Auch kraft ihrer hohen obrigkeitlichen Gewalt haben sie ohne jemandes Einrede oder Vorwände den Kirchenbau bewilligt und wie die andern, die schon früher gebaut wurden ebenso privilegiert und ihrem Landesschutz unterstellt.
Dann haben auch, (wie oben beschrieben) meine hochverehrten gnädigen Herren und Oberen Landammann und Rat der äusseren Rhoden des Landes Appenzell zu diesem christlichen Werke beigesteuert, geraten und geholfen. Auch kraft ihrer hohen obrigkeitlichen Gewalt haben sie ohne jemandes Einrede oder Vorwände den Kirchenbau bewilligt und wie die andern, die schon früher gebaut wurden ebenso privilegiert und ihrem Landesschutz unterstellt.
So haben denn die gemeinen Kirchgenossen von Speicher, neben untertänigem Dank die vorerwähnten Herren Landammann und Räte mit Eifer und Ernst gebeten und darum bitten, ein eigenes Secret In-Sigel des Landes [''Kleine Kopie des Landessiegels''] zur Bestätigung der oben beschriebenen Dinge öffentlich an dieses Libell [''Anhang zu einem Aktenstück''] zu hängen, für sie und ihre Nachfahren anderweitig ohne Schaden. So haben denn auch, wie angezeigt, die ehrenwerten Herren Landamman Conrad Zellweger und Johannes Schüss, neu und alt Landamman, desgleichen Herman Zidler Landschreiber und Jost Jacob Landweibel, als damals regierende Landesamtleute, dieser Sachen wohlwollend zur Kenntnis genommen, auch geholfen und beraten. Darauf haben die gemeinen Kirchgenossen dieselbigen, als ihre wohlgesinnten Herren und Freunde, gebeten wahrhafte Zeugen der geschriebenen Dinge zu sein. So hat jeder als Zeichen der Beurkundung sein eigenes Siegel öffentlich an dieses Libell gehängt, für sie und ihre Erben überall und ohne Minderung.
So haben denn die gemeinen Kirchgenossen von Speicher, neben untertänigem Dank die vorerwähnten Herren Landammann und Räte mit Eifer und Ernst gebeten und darum bitten, ein eigenes Secret In-Sigel des Landes (''Kleine Kopie des Landessiegels'') zur Bestätigung der oben beschriebenen Dinge öffentlich an dieses Libell (''Anhang zu einem Aktenstück'') zu hängen, für sie und ihre Nachfahren anderweitig ohne Schaden. So haben denn auch, wie angezeigt, die ehrenwerten Herren Landamman Conrad Zellweger und Johannes Schüss, neu und alt Landamman, desgleichen Herman Zidler Landschreiber und Jost Jacob Landweibel, als damals regierende Landesamtleute, dieser Sachen wohlwollend zur Kenntnis genommen, auch geholfen und beraten. Darauf haben die gemeinen Kirchgenossen dieselbigen, als ihre wohlgesinnten Herren und Freunde, gebeten wahrhafte Zeugen der geschriebenen Dinge zu sein. So hat jeder als Zeichen der Beurkundung sein eigenes Siegel öffentlich an dieses Libell gehängt, für sie und ihre Erben überall und ohne Minderung.
Gegeben am letzten Tag des Mai, als man zählte von der gnadenreichen Geburt unseres lieben Herrn und einigen Erlösers und Seligmachers Jesus Christus eintausend sechshundert und fünfzehn Jahre.
Gegeben am letzten Tag des Mai, als man zählte von der gnadenreichen Geburt unseres lieben Herrn und einigen Erlösers und Seligmachers Jesus Christus eintausend sechshundert und fünfzehn Jahre.


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