Bearbeiten von «Abwasser»

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=== ARA Tobel ===
=== ARA Tobel ===
[[Datei:Ex ARA Tobel.JPG |400px|thumb|rigth| ARA Tobel]]
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Ex ARA Tobel.JPG
Auf Grund der grossen Bautätigkeit in der Schwendi erkannte man schnell, dass nebst der Erstellung von Kanälen auch im unteren Dorfteil eine eigene, kleinere ARA nötig sein würde. 1973 sagten die Stimmberechtigten Ja zum Kredit von 875 000 Franken für den Bau der ARA Tobel für rund 680 Einwohner in der Speicherschwendi. Wie froh man im untern Dorfteil über die neue Anlage war, zeigte sich bei der Einweihung 1975 mit einem grösseren '''"Schwendliger-Fest"'''.<br><br>
Auf Grund der grossen Bautätigkeit in der Schwendi erkannte man schnell, dass nebst der Erstellung von Kanälen auch im unteren Dorfteil eine eigene, kleinere ARA nötig sein würde. 1973 sagten die Stimmberechtigten Ja zum Kredit von 875 000 Franken für den Bau der ARA Tobel für rund 680 Einwohner in der Speicherschwendi. Wie froh man im untern Dorfteil über die neue Anlage war, zeigte sich bei der Einweihung 1975 mit einem grösseren '''"Schwendliger-Fest"'''.<br><br>
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=== Betrieb ===
=== Betrieb ===
Mit der Leistung beider Anlagen war man erst zufrieden, als im Mühleli die '''unangenehmen Geruchsbelästigungen''' beseitigt werden konnten. Da der Industrieanteil an der Gesamtmenge Abwasser bedeutend höher war als zunächst angenommen, stellte sich heraus, dass die Anlage '''bereits 1978 zu 100 Prozent ausgelastet''' war. Das Sorgenkind blieb lange die Teppichwäscherei Knecht, welche 1993 das Mottenschutzmittel Permethrin in die Abwasserkanalisation eingeleitet hatte, was in der Goldach zu einem kompletten Fischsterben geführt hatte. Der daraus entstandene Klärschlamm in der ARA Mühleli musste speziell entsorgt werden.<br>
Mit der Leistung beider Anlagen war man erst zufrieden, als im Mühleli die '''unangenehmen Geruchsbelästigungen''' beseitigt werden konnten. Da der Industrieanteil an der Gesamtmenge Abwasser bedeutend höher war als zunächst angenommen, stellte sich heraus, dass die Anlage '''bereits 1978 zu 100 Prozent ausgelastet''' war. Das Sorgenkind blieb lange die Teppichwäscherei Knecht, welche 1993 das Mottenschutzmittel Permethrin in die Abwasserkanalisation eingeleitet hatte, was in der Goldach zu einem kompletten Fischsterben geführt hatte. Der daraus entstandene Klärschlamm in der ARA Mühleli musste speziell entsorgt werden.<br>
Durch die starke Zunahme der Einfamilienhaus-Neubauten entstand eine grosse Belastung der ARA, welche zeitweise bei 150 Prozent lag. Dieses Problem konnte nur dank Zugabe von rund 9 Tonnen Tonerde pro Jahr verkraftet werden. Wegen neuer Bundesvorschriften betreffend Klärschlammbehandlung geriet die Erweiterungsplanung der ARA  ins Stocken. Es war ohnehin schon schwierig, die rund 3000 Kubikmeter Klärschlamm an die Landwirtschaft abzugeben.<br><br>
Durch die starke Zunahme der Einfamilienhaus-Neubauten entstand eine grosse Belastung der ARA, welche zeitweise bei 150 Prozent lag. Dieses Problem konnte nur dank Zugabe von rund 9 Tonnen Tonerde pro Jahr verkraftet werden. Wegen neuer Bundesvorschriften betreffend Klärschlammbehandlung geriet die Erweiterungsplanung der ARA  ins Stocken. Es war ohnehin schon schwierig, die rund 3000 Kubikmeter Klärschlamm an die Landwirtschaft abzugeben.<br>
 
Peter Abegglen zu den Schwierigkeiten, welche die zuständigen Gemeindebehörden hatten, um den Klärschlamm abzugeben:<br>
 
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Entlastet werden konnte die ARA nur durch die sonst im Kanton noch wenig praktizierte '''Verwirklichung des Trennsystems im ganzen Bereich der generellen Entwässerungsplanung (GEP)'''. "Sauberes" Dach-, Sicker- und Oberflächenwasser (Meteorwasser) gelangte nun kaum mehr in die Schmutzwasserkanäle und musste so nicht nochmals aufbereitet werden.<br>
Entlastet werden konnte die ARA nur durch die sonst im Kanton noch wenig praktizierte '''Verwirklichung des Trennsystems im ganzen Bereich der generellen Entwässerungsplanung (GEP)'''. "Sauberes" Dach-, Sicker- und Oberflächenwasser (Meteorwasser) gelangte nun kaum mehr in die Schmutzwasserkanäle und musste so nicht nochmals aufbereitet werden.<br>
[[Datei:Rino Kittelmann.JPG  |400px|thumb|rigth| Rino Kittelmann, Klärwärter]]
[[Datei:Rino Kittelmann.JPG  |400px|thumb|rigth| Rino Kittelmann, Klärwärter]]
Klärwärter Rino Kittelmann, der zweite seiner Zunft in Speicher, betreut bereits seit 33 Jahren die ARA Mühleli. Beim Bau der ARA war noch sein Vorgänger Jakob Walser im Amt.<br>
Klärwärter Rino Kittelmann, der zweite seiner Zunft in Speicher, betreut bereits seit 33 Jahren die ARA Mühleli. Beim Bau der ARA war noch sein Vorgänger Jakob Walser im Amt.<br>
Laut Statistik von Kittelmann flossen 2017 rund '''400‘000m3 "geklärtes" Wasser''' in den Mühlelibach.<br><br>
Laut Statistik von Kittelmann flossen 2017 rund '''400‘000m3 "geklärtes" Wasser''' in den Mühlelibach.<br><br>




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Bei der grössten Teilbohrung, beginnend neben der Hauptstrasse im Gebiet Halden und endend beim '''Dükertiefpunkt Zweibruggen''' bei der [[Goldachbrücken|historischen Holzbrücke]] an der Goldach, traten unerwartete technische Probleme auf '''(gebohrt wurde von der Holzbrücke nach oben)'''. Dies führte zu einer Projektanpassung und zu einem längeren Baustopp.<br>
Bei der grössten Teilbohrung, beginnend neben der Hauptstrasse im Gebiet Halden und endend beim '''Dükertiefpunkt Zweibruggen''' bei der historischen Holzbrücke an der Goldach, traten unerwartete technische Probleme auf '''(gebohrt wurde von der Holzbrücke nach oben)'''. Dies führte zu einer Projektanpassung und zu einem längeren Baustopp.<br>
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Bohrkopf.JPG | Bohrkopf für Spülbohrung
Bohrkopf.JPG | Bohrkopf für Spülbohrung
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Leitungsbau Zweibruggen 3.JPG | Leitung vor Holzbrücke
Leitungsbau Zweibruggen 3.JPG | Leitung vor Holzbrücke
Leitungsbau Zweibruggen 4.JPG | Leitungsbau Zweibruggen
Leitungsbau Zweibruggen 4.JPG | Leitungsbau Zweibruggen
Leitungsbau1.jpg | Leitungsbau in Gelände
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Von Februar bis Mai 2018 wird ein zusätzlich benötigter Schieberschacht erstellt und die verschiedenen Leitungsabschnitte miteinander verbunden. Vor und hinter der Holzbrücke über die Goldach mussten je ein Interventionschacht gebaut werden. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Leitung zu entleeren und zu reinigen.<br>
Von Februar bis Mai 2018 wird ein zusätzlich benötigter Schieberschacht erstellt und die verschiedenen Leitungsabschnitte miteinander verbunden. Vor und hinter der Holzbrücke über die Goldach mussten je ein Interventionschacht gebaut werden. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Leitung zu entleeren und zu reinigen.<br>
Bei der Vorbereitung zur Überquerung der Goldach stellte man fest, dass die Widerlager der historischen Brücke verwittert sind und ersetzt werden müssen.<br>
Bei der Vorbereitung zur Überquerung der Goldach stellte man fest, dass die Widerlager der historischen Brücke verwittert sind und ersetzt werden müssen.<br>
Bis zum Sommer 2018 wird die Ableitstrecke Speichers vollendet und funktionstüchtig sein.<br>
Bis zum Sommer 2018 wird die Ableitstrecke Speichers vollendet und funktionstüchtig sein. Das Rohabwasser Speichers wird danach nach Altenrhein fliessen.
'''Am 19. September 2018 wurde die ARA Speicher definitiv still gelegt, so dass das Rohabwasser Speichers nun nach Altenrhein zur Reinigung abgeleitet wird.'''
[[Datei:Inbetriebnahme.JPG|400px|left]]<br>
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<small>Auf dem Bild von links: Fredy Zünd, Gemeinderat, Rino Kittelmann, Klärwart, Kurt Bruderer, Sekretär Bau und Umwelt,<br>
Christoph Egli, Geschäftsführer AVA, Frank Lükewille, Siedlungsentwässerung AVA
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=== Dükerstrecke, was bedeutet das? ===
=== Dükerstrecke, was bedeutet das? ===
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<small>Quelle: Gemeindeblatt Speicher, Abwasserverband Altenrhein, Hanspeter Strebel (Speicher, der Weg zum Heute)<br>
<small>Quelle: Gemeindeblatt Speicher, Abwasserverband Altenrhein, Hanspeter Strebel (Speicher, der Weg zum Heute)<br>
Text: Paul Hollenstein, 2018<br>
Text: Paul Hollenstein<br>
Fotos: Gemeinde Speicher, Abwasserverband Altenrhein, Paul Hollenstein<br>
Fotos: Gemeinde Speicher, Abwasserverband Altenrhein, Paul Hollenstein</small>
Video: Paul Hollenstein</small>
 
[[Kategorie: Infrastruktur und Umweltschutz]]

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