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=== Einleitung ===
=== Einleitung ===
Mit dem Ausbau der Wasserversorgung in der frühen Neuzeit verflüssigten sich die Fäkalstoffe. Deshalb liess man das Abwasser aus Fäkaliengruben einfach versickern oder brachte es als Dünger auf Äcker und Wiesen aus. Die sanitären Einrichtungen veränderten sich bis zur Mitte des 19. Jh. kaum. Die sogenannte '''Kloakenreform (1867/68) veränderte die Schamgefühle'''; plötzlich empfand man die Harn- und Kotentleerung in der Öffentlichkeit als unschicklich.<br>
Fäkalien und Abfall können mit Wasser aus Siedlungen fortgespült werden.Dazu braucht es eine leistungsfähige Wasserversorgung und eine Kanalisation.<br>
Unter dem Eindruck von Cholera- und Typhusepidemien, entstanden meist aus fehlender Hygiene, nahmen Städte nach der Mitte des 19. Jahrhunderts den Bau von Kanalisationsnetzen in die Hand. Unmittelbar danach wurden auch zentrale Wasserversorgungen eingeführt.<br>
In der Schweiz existierten bereits Abwasseranlagen aus der römischen Zeit. Kanalisationen aus Holz gebaut fand man z.B. bei Ausgrabungen in Oberwinterthur (Vitudurum) und in Augst (Augusta Raurica).<br>
Mit dem Ausbau der Wasserversorgung in der frühen Neuzeit verflüssigten sich die Fäkalstoffe. Deshalb liess man das Abwasser aus Fäkaliengruben einfach versickern oder brachte es als Dünger auf Äcker und Wiesen aus. Die sanitären Einrichtungen veränderten sich bis zur Mitte des 19. Jh. kaum. Cholera- und Typhusepidemien entstanden meist aus fehlender Hygiene. Die sogenannte '''Kloakenreform (1867/68) veränderte die Schamgefühle'''; plötzlich empfand man die Harn- und Kotentleerung in der Öffentlichkeit als unschicklich.<br>
Leistungsfähige Wasserversorgungen konnten nur in Verbindung mit einer adäquaten Entsorgungstechnik funktionieren. Trotz der Angst vor Seuchen machten sich auch Widerstände gegen die Modernisierung der Abwasserentsorgung bemerkbar: Hauseigentümer scheuten die Kosten, vor allem wollten sie ihre Fäkalien weiterhin als Dünger brauchen oder verkaufen.<br>
Unter dem Eindruck von Cholera- und Typhusepidemien nahmen Städte nach der Mitte des 19. Jahrhunderts den Bau von Kanalisationsnetzen in die Hand. Unmittelbar danach wurden auch zentrale Wasserversorgungen eingeführt.<br>
In St. Gallen entstand 1917 die erste mechanisch-biologische Kläranlage der Schweiz. Trotzdem liessen noch lange wirkliche Verbesserungen des Gewässerschutzes auf sich warten. Nach dem Erlass eines zweiten Gewässerschutzgesetzes von 1971 machte der Bau von kommunalen Abwasserreinigungsanlagen endlich Fortschritte.<br>
In St. Gallen entstand 1917 die erste mechanisch-biologische Kläranlage der Schweiz. Trotzdem liessen noch lange wirkliche Verbesserungen des Gewässerschutzes auf sich warten. Nach dem Erlass eines zweiten Gewässerschutzgesetzes von 1971 machte der Bau von kommunalen Abwasserreinigungsanlagen endlich Fortschritte.<br>


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=== ARA Tobel ===
=== ARA Tobel ===
[[Datei:Ex ARA Tobel.JPG |400px|thumb|rigth| ARA Tobel]]
[[Datei:Ex ARA Tobel.JPG |400px|thumb|rigth| ARA Tobel]]
Ex ARA Tobel.JPG
Auf Grund der grossen Bautätigkeit in der Schwendi erkannte man schnell, dass nebst der Erstellung von Kanälen auch im unteren Dorfteil eine eigene, kleinere ARA nötig sein würde. 1973 sagten die Stimmberechtigten Ja zum Kredit von 875 000 Franken für den Bau der ARA Tobel für rund 680 Einwohner in der Speicherschwendi. Wie froh man im untern Dorfteil über die neue Anlage war, zeigte sich bei der Einweihung 1975 mit einem grösseren '''"Schwendliger-Fest"'''.<br><br>
Auf Grund der grossen Bautätigkeit in der Schwendi erkannte man schnell, dass nebst der Erstellung von Kanälen auch im unteren Dorfteil eine eigene, kleinere ARA nötig sein würde. 1973 sagten die Stimmberechtigten Ja zum Kredit von 875 000 Franken für den Bau der ARA Tobel für rund 680 Einwohner in der Speicherschwendi. Wie froh man im untern Dorfteil über die neue Anlage war, zeigte sich bei der Einweihung 1975 mit einem grösseren '''"Schwendliger-Fest"'''.<br><br>
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=== Betrieb ===
=== Betrieb ===
Mit der Leistung beider Anlagen war man erst zufrieden, als im Mühleli die '''unangenehmen Geruchsbelästigungen''' beseitigt werden konnten. Da der Industrieanteil an der Gesamtmenge Abwasser bedeutend höher war als zunächst angenommen, stellte sich heraus, dass die Anlage '''bereits 1978 zu 100 Prozent ausgelastet''' war. Das Sorgenkind blieb lange die Teppichwäscherei Knecht, welche 1993 das Mottenschutzmittel Permethrin in die Abwasserkanalisation eingeleitet hatte, was in der Goldach zu einem kompletten Fischsterben geführt hatte. Der daraus entstandene Klärschlamm in der ARA Mühleli musste speziell entsorgt werden.<br>
Mit der Leistung beider Anlagen war man erst zufrieden, als im Mühleli die '''unangenehmen Geruchsbelästigungen''' beseitigt werden konnten. Da der Industrieanteil an der Gesamtmenge Abwasser bedeutend höher war als zunächst angenommen, stellte sich heraus, dass die Anlage '''bereits 1978 zu 100 Prozent ausgelastet''' war. Das Sorgenkind blieb lange die Teppichwäscherei Knecht, welche 1993 das Mottenschutzmittel Permethrin in die Abwasserkanalisation eingeleitet hatte, was in der Goldach zu einem kompletten Fischsterben geführt hatte. Der daraus entstandene Klärschlamm in der ARA Mühleli musste speziell entsorgt werden.<br>
Durch die starke Zunahme der Einfamilienhaus-Neubauten entstand eine grosse Belastung der ARA, welche zeitweise bei 150 Prozent lag. Dieses Problem konnte nur dank Zugabe von rund 9 Tonnen Tonerde pro Jahr verkraftet werden. Wegen neuer Bundesvorschriften betreffend Klärschlammbehandlung geriet die Erweiterungsplanung der ARA  ins Stocken. Es war ohnehin schon schwierig, die rund 3000 Kubikmeter Klärschlamm an die Landwirtschaft abzugeben.<br><br>
Durch die starke Zunahme der Einfamilienhaus-Neubauten entstand eine grosse Belastung der ARA, welche zeitweise bei 150 Prozent lag. Dieses Problem konnte nur dank Zugabe von rund 9 Tonnen Tonerde pro Jahr verkraftet werden. Wegen neuer Bundesvorschriften betreffend Klärschlammbehandlung geriet die Erweiterungsplanung der ARA  ins Stocken. Es war ohnehin schon schwierig, die rund 3000 Kubikmeter Klärschlamm an die Landwirtschaft abzugeben.<br>
 
Peter Abegglen zu den Schwierigkeiten, welche die zuständigen Gemeindebehörden hatten, um den Klärschlamm abzugeben:<br>
 
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Entlastet werden konnte die ARA nur durch die sonst im Kanton noch wenig praktizierte '''Verwirklichung des Trennsystems im ganzen Bereich der generellen Entwässerungsplanung (GEP)'''. "Sauberes" Dach-, Sicker- und Oberflächenwasser (Meteorwasser) gelangte nun kaum mehr in die Schmutzwasserkanäle und musste so nicht nochmals aufbereitet werden.<br>
Entlastet werden konnte die ARA nur durch die sonst im Kanton noch wenig praktizierte '''Verwirklichung des Trennsystems im ganzen Bereich der generellen Entwässerungsplanung (GEP)'''. "Sauberes" Dach-, Sicker- und Oberflächenwasser (Meteorwasser) gelangte nun kaum mehr in die Schmutzwasserkanäle und musste so nicht nochmals aufbereitet werden.<br>
[[Datei:Rino Kittelmann.JPG  |400px|thumb|rigth| Rino Kittelmann, Klärwärter]]
[[Datei:Rino Kittelmann.JPG  |400px|thumb|rigth| Rino Kittelmann, Klärwärter]]
Klärwärter Rino Kittelmann, der zweite seiner Zunft in Speicher, betreut bereits seit 33 Jahren die ARA Mühleli. Beim Bau der ARA war noch sein Vorgänger Jakob Walser im Amt.<br>
Klärwärter Rino Kittelmann, der zweite seiner Zunft in Speicher, betreut bereits seit 33 Jahren die ARA Mühleli. Beim Bau der ARA war noch sein Vorgänger Jakob Walser im Amt.<br>
Laut Statistik von Kittelmann flossen 2017 rund '''400‘000m3 "geklärtes" Wasser''' in den Mühlelibach.<br><br>
Laut Statistik von Kittelmann flossen 2017 rund '''400‘000m3 "geklärtes" Wasser''' in den Mühlelibach.<br><br>




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Bis Ende 1985 waren bereits 10,75 Mio. Franken für die Gewässerschutzanlagen aufgewendet worden. Man schätzte, dass weitere 4,4 Mio. Franken notwendig sein würden.<br>
Bis Ende 1985 waren bereits 10,75 Mio. Franken für die Gewässerschutzanlagen aufgewendet worden. Man schätzte, dass weitere 4,4 Mio. Franken notwendig sein würden.<br>
Erstmals tauchte der Gedanke auf, einen eventuell langfristig kostengünstigeren Anschluss an den Abwasserverband Altenrhein zu prüfen, dem neben den oberen Bodenseegemeinden auch verschiedene Vorderländer Gemeinden angehörten. Die Befürworter sahen darin vor allem auch eine Lösung der schwierigen Klärschlammbeseitigung, weil sich Altenrhein für seine Pionierleistungen in Sachen Verwertung einen Namen gemacht hatte. In Altenrhein konnte Dünger aufbereitet oder Brennstoff für die Zementfabrik Untervaz produziert werden.<br>
Erstmals tauchte der Gedanke auf, einen eventuell langfristig kostengünstigeren Anschluss an den Abwasserverband Altenrhein zu prüfen, dem neben den oberen Bodenseegemeinden auch verschiedene Vorderländer Gemeinden angehörten. Die Befürworter sahen darin vor allem auch eine Lösung der schwierigen Klärschlammbeseitigung, weil sich Altenrhein für seine Pionierleistungen in Sachen Verwertung einen Namen gemacht hatte. In Altenrhein konnte Dünger aufbereitet oder Brennstoff für die Zementfabrik Untervaz produziert werden.<br>
Trotz dieser Gedanken blieb auch eine Aufrüstung der ARA Mühleli mittels neuester Technik im Fokus. 1986 kam es in der Gewässerschutzkommission zu einem Eklat. Die Mitglieder akzeptierten den vom Gemeinderat bestimmten neuen Präsidenten der Kommission nicht und traten geschlossen zurück.<br>
Trotz dieser Gedanken blieb auch eine Aufrüstung der ARA Mühleli mittels neuester Technik im Fokus. Zu jener Zeit kam es in der Gewässerschutzkommission zu einem Eklat. Die Mitglieder akzeptierten den Gemeinderat und neuen Präsidenten der Kommission nicht und traten geschlossen zurück.<br>


Schliesslich beschloss der Gemeinderat 1987 den Ausbau der ARA Mühleli und den Verzicht auf den Anschluss an Altenrhein. Der Ausbaukredit von 2,6 Mio. Franken wurde in der Folge genehmigt. '''1992''' konnte die Erweiterung mit einer '''Verdoppelung der Kapazität''' realisiert werden. Man war nun wieder auf dem neuesten Stand der Technik, aber Probleme mit der Schlammeindickung machten weiterhin Sorgen, und dies bis heute.
Schliesslich beschloss der Gemeinderat 1987 den Ausbau der ARA Mühleli und den Verzicht auf den Anschluss an Altenrhein. Der Ausbaukredit von 2,6 Mio. Franken wurde in der Folge genehmigt. '''1992''' konnte die Erweiterung mit einer '''Verdoppelung der Kapazität''' realisiert werden. Man war nun wieder auf dem neuesten Stand der Technik, aber Probleme mit der Schlammeindickung machten weiterhin Sorgen, und dies bis heute.
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Bei der grössten Teilbohrung, beginnend neben der Hauptstrasse im Gebiet Halden und endend beim '''Dükertiefpunkt Zweibruggen''' bei der [[Goldachbrücken|historischen Holzbrücke]] an der Goldach, traten unerwartete technische Probleme auf '''(gebohrt wurde von der Holzbrücke nach oben)'''. Dies führte zu einer Projektanpassung und zu einem längeren Baustopp.<br>
Bei der grössten Teilbohrung, beginnend neben der Hauptstrasse im Gebiet Halden und endend beim '''Dükertiefpunkt Zweibruggen''' bei der historischen Holzbrücke an der Goldach, traten unerwartete technische Probleme auf '''(gebohrt wurde von der Holzbrücke nach oben)'''. Dies führte zu einer Projektanpassung und zu einem längeren Baustopp.<br>
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Bohrkopf.JPG | Bohrkopf für Spülbohrung
Bohrkopf.JPG | Bohrkopf für Spülbohrung
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Leitungsbau Zweibruggen 3.JPG | Leitung vor Holzbrücke
Leitungsbau Zweibruggen 3.JPG | Leitung vor Holzbrücke
Leitungsbau Zweibruggen 4.JPG | Leitungsbau Zweibruggen
Leitungsbau Zweibruggen 4.JPG | Leitungsbau Zweibruggen
Leitungsbau1.jpg | Leitungsbau in Gelände
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Von Februar bis Mai 2018 wird ein zusätzlich benötigter Schieberschacht erstellt und die verschiedenen Leitungsabschnitte miteinander verbunden. Vor und hinter der Holzbrücke über die Goldach mussten je ein Interventionschacht gebaut werden. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Leitung zu entleeren und zu reinigen.<br>
Von Februar bis Mai 2018 wird ein zusätzlich benötigter Schieberschacht erstellt und die verschiedenen Leitungsabschnitte miteinander verbunden. Vor und hinter der Holzbrücke über die Goldach mussten je ein Interventionschacht gebaut werden. Dadurch hat man die Möglichkeit, die Leitung zu entleeren und zu reinigen.<br>
Bei der Vorbereitung zur Überquerung der Goldach stellte man fest, dass die Widerlager der historischen Brücke verwittert sind und ersetzt werden müssen.<br>
Bei der Vorbereitung zur Überquerung der Goldach stellte man fest, dass die Widerlager der historischen Brücke verwittert sind und ersetzt werden müssen.<br>
Bis zum Sommer 2018 wird die Ableitstrecke Speichers vollendet und funktionstüchtig sein.<br>
Bis zum Sommer 2018 wird die Ableitstrecke Speichers vollendet und funktionstüchtig sein. Das Rohabwasser Speichers wird danach nach Altenrhein fliessen.
'''Am 19. September 2018 wurde die ARA Speicher definitiv still gelegt, so dass das Rohabwasser Speichers nun nach Altenrhein zur Reinigung abgeleitet wird.'''
[[Datei:Inbetriebnahme.JPG|400px|left]]<br>
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<small>Auf dem Bild von links: Fredy Zünd, Gemeinderat, Rino Kittelmann, Klärwart, Kurt Bruderer, Sekretär Bau und Umwelt,<br>
Christoph Egli, Geschäftsführer AVA, Frank Lükewille, Siedlungsentwässerung AVA
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=== Dükerstrecke, was bedeutet das? ===
=== Dükerstrecke, was bedeutet das? ===
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=== Weniger Belastungen durch "gereinigtes" Abwasser im Gewässernetz Goldachtal ===
=== Weniger Belastungen durch "gereinigtes" Abwasser im Gewässernetz Goldachtal ===
Da in Speicher, wie auch in Rehetobel (Wald und Trogen folgen später) nur in Ausnahmefällen wie z.B. starken Regenfällen Überlaufwasser in die Goldach gelangt, wird sich die Wasserqualität der Goldach und auch die des Bodensees verbessern können.<br>
Da in Speicher, wie auch in Rehetobel (Wald und Trogen folgen später) nur in Ausnahmefällen wie z.B. starken Regenfällen Überlaufwasser in die Goldach gelangt, wird sich die Wasserqualität der Goldach und auch die des Bodensees verbessern können.<br>
In Altenrhein verfügt die regionale Kläranlage momentan über drei Reinigungsstufen:  mechanisch, biologisch und chemisch.<br>
[[Datei:Abwasser Illu Wasserwege 2017.jpg |800px|thumb|left| Funktionsprinzip ARA Altenrhein]]<br>
[[Datei:Abwasser Illu Wasserwege 2017.jpg |900px|thumb|left| Funktionsprinzip ARA Altenrhein]]<br>
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<br>[[Datei:Abwasser Luftbild Altenrhein.jpg  |400px|thumb|rigth| ARA Abwasserverband Altenrhein]]<br>
 
In Altenrhein verfügt die regionale Kläranlage momentan über drei Reinigungsstufen: mechanisch, biologisch und chemisch.<br>
Davon ausgenommen ist jedoch die wachsende Zahl von Mikroverunreinigungen oder Spurenstoffen. Es handelt sich in erster Linie um Chemikalien für den Pflanzen- und Materialschutz, also etwa '''Biozide und Pestizide, Zusätze in Reinigungsmitteln oder Hautcrèmes sowie Antibiotika und Wirkstoffe aus Medikamenten wie z.B. Empfängnisverhütungsmittel.'''<br>
Davon ausgenommen ist jedoch die wachsende Zahl von Mikroverunreinigungen oder Spurenstoffen. Es handelt sich in erster Linie um Chemikalien für den Pflanzen- und Materialschutz, also etwa '''Biozide und Pestizide, Zusätze in Reinigungsmitteln oder Hautcrèmes sowie Antibiotika und Wirkstoffe aus Medikamenten wie z.B. Empfängnisverhütungsmittel.'''<br>
   
   
Diese Stoffe kommen in sehr geringen Konzentrationen vor und können auf Wasserorganismen und auf ganze Ökosysteme eine verheerende Wirkung entfachen. Die '''"Verweiblichung von männlichen Fischen"'''  ist nur ein Beispiel dafür.<br>
Diese Stoffe kommen in sehr geringen Konzentrationen vor und können auf Wasserorganismen und auf ganze Ökosysteme eine verheerende Wirkung entfachen. Die '''"Verweiblichung von männlichen Fischen"'''  ist nur ein Beispiel dafür.<br>
Ab Mitte 2019 wird deshalb eine zusätzliche 4. Reinigungsstufe dazukommen, welche auch diese problematischen Stoffe ausfiltern kann (gesetzl. Anforderung 80%).
Ab Mitte 2019 wird deshalb eine zusätzliche 4. Reinigungsstufe dazukommen, welche auch diese problematischen Stoffe ausfiltern kann (gesetzl. Anforderung 80%).
[[Datei:Abwasser Luftbild Altenrhein.jpg  |400px|thumb|rigth| ARA Abwasserverband Altenrhein]]<br>


=== Trogen und Wald beteiligen sich ===
=== Trogen und Wald beteiligen sich ===
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<small>Quelle: Gemeindeblatt Speicher, Abwasserverband Altenrhein, Hanspeter Strebel (Speicher, der Weg zum Heute)<br>
<small>Quelle: Gemeindeblatt Speicher, AVA, Hanspeter Strebel (Speicher, der Weg zum Heute)<br>
Text: Paul Hollenstein, 2018<br>
Text: Paul Hollenstein<br>
Fotos: Gemeinde Speicher, Abwasserverband Altenrhein, Paul Hollenstein<br>
Fotos: Gemeinde Speicher, AVA. Paul Hollenstein</small>
Video: Paul Hollenstein</small>
 
[[Kategorie: Infrastruktur und Umweltschutz]]

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