Silberschmied Erich Wenk: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erich Wenk''' (1933) absolvierte in Gossau eine vierjährige Lehre zum Silberschmied. Er besuchte während der Lehre einen Tag pro Woche die Kunstgewerbeschule. Anschliessend arbeitete er einige Jahre in Wil und Zürich. Seine Fachausbildung beendete er mit einer Zusatzlehre Goldschmied. In Brugg war er dann einige Jahre in einer Firma als Gold- und Silberschmid tätig. Nach seiner Heirat 1960 lebte und arbeitete er in Rorschach. Es ergab sich eine Arbeit im Aussendienst für eine dänische Firma, die Silberwaren herstellte.<br>
'''Erich Wenk''' (1933) absolvierte in Gossau eine vierjährige Lehre zum Silberschmied. Er besuchte während der Lehre einen Tag pro Woche die Kunstgewerbeschule. Anschliessend arbeitete er einige Jahre in Wil und Zürich. Seine Fachausbildung beendete er mit einer Zusatzlehre Goldschmied. In Brugg war er dann einige Jahre in einer Firma als Gold- und Silberschmid tätig. Nach seiner Heirat 1960 lebte und arbeitete er in Rorschach. Es ergab sich eine Arbeit im Aussendienst für eine dänische Firma, die Silberwaren herstellte.<br>
Da der Familie mit 4 Kindern die Wohnsituation bezüglich Verkehr und Lärm nicht mehr behagte, zügelte sie nach Speicher. Erich Wenk richtete sich eine Werkstatt an der Buchenstrasse 57 ein, wo er neben der Aussendienstarbeit auch Restaurationen von Silbergegenständen erledigte. Da der Umfang der Arbeit in der eigenen Werkstatt durch Mund zu Mund Empfehlungen grösser und auch Eigenkreationen, ganz besonders im Bereich Trachtenschmuck, nachgefragt wurden, beendete Erich Wenk den Aussendienst und machte sich selbstständig. Im Jahre 2013 richtete er eine neue, etwas grössere Werkstatt an der Buchenstrasse 42 ein. Dort arbeitet er - begeistert von seiner Arbeit - weit über das Pensionierungsalter hinaus und äussert sich im Februar 2023: « Ich bin halt am liebsten in meiner Werkstatt.»
Da der Familie mit 4 Kindern die Wohnsituation bezüglich Verkehr und Lärm nicht mehr behagte, zügelte sie nach Speicher. Erich Wenk richtete sich eine Werkstatt an der Buchenstrasse 57 ein, wo er neben der Aussendienstarbeit auch Restaurationen von Silbergegenständen erledigte. Da der Umfang der Arbeit in der eigenen Werkstatt durch Mund zu Mund Empfehlungen grösser und auch Eigenkreationen, ganz besonders im Bereich Trachtenschmuck, nachgefragt wurden, beendete Erich Wenk den Aussendienst und machte sich selbstständig. Im Jahre 2013 richtete er eine neue, etwas grössere Werkstatt an der Buchenstrasse 42 ein. Dort arbeitet er - begeistert von seiner Arbeit - weit über das Pensionierungsalter hinaus und äussert sich im Februar 2023: « Ich bin halt am liebsten in meiner Werkstatt.»
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=== Traditionshandwerk Trachtenschmuck ===
=== Traditionshandwerk Trachtenschmuck ===
[[Datei:Erich Wenk Visitenkarte.jpg|mini|links|]]Der Einstieg in den Bereich '''"Herstellung von Trachtenschmuck"''' gelang Erich Wenk durch das Restaurieren von alten Backpfeifen. Bald versuchte er mit Erfolg auch neue mit Silber beschlagene Backpfeifen zu gestalten.
Der Einstieg in den Bereich '''"Herstellung von Trachtenschmuck"''' gelang Erich Wenk durch das Restaurieren von alten Backpfeifen. Bald versuchte er mit Erfolg auch neue mit Silber beschlagene Backpfeifen zu gestalten.
Als Traditionshandwerk reiht sich die Herstellung von Trachtenschmuck ein in das [[Schläpfer Fritz - Schnitzer|Chüelischnitzen]], das [[Geheimnis der gelben Hosen|"Gälen" der Sennenhosen]] oder das [[Brusttuch besticken|Besticken der Brusttücher]].  
Als Traditionshandwerk des Appenzeller Brauchtums reiht sich die Herstellung von Trachtenschmuck ein in das [[Schläpfer Fritz - Schnitzer|Chüelischnitzen]], das [[Geheimnis der gelben Hosen|"Gälen" der Sennenhosen]] oder das [[Brusttuch besticken|Besticken der Brusttücher]].
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=== Herstellung einer Sennen-Uhrkette ===
=== Herstellung einer Sennen-Uhrkette ===
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Image:Uhrkette 2.jpg|<small>Sennen-Uhrkette mit Sackuhr 1v4</small>
Image:Platte1.JPG|<small>obere Platte 2v4</small>
Image:Platte2.JPG|<small>untere Platte 3v4</small>
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[[Datei:Platte2.JPG|250px|mitte|<small>untere Platte</small>]]
[[Datei:Uhrkette1.JPG|400px|links|<small>Montage</small>]]




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=== Arbeiten aus der Werkstatt von Erich Wenk ===
=== Arbeiten aus der Werkstatt von Erich Wenk ===
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Becher Hundwil.jpg|<small>Silberbecher Hundwil</small>
Image:Becher Hundwil.jpg|<small>Silberbecher Hundwil</small>
Becher Speicher.JPG|<small>Silberbecher Speicher</small>
Image:Becher Speicher.JPG|<small>Silberbecher Speicher</small>
Brosche1.JPG|<small>Silberbrosche</small>
Image:Brosche1.JPG|<small>Silberbrosche</small>
Brosche2.JPG|<small>Silberbrosche für Halstuch</small>
Image:Brosche2.JPG|<small>Silberbrosche für Halstuch</small>
Brosche3.jpg|<small>Silberbrosche für Frauentracht </small>
Image:Brosche3.jpg|<small>Silberbrosche für Frauentracht </small>
Fingerring1.JPG|<small>Sennenfingerring</small>
Image:Fingerring1.JPG|<small>Sennenfingerring</small>
Schatullendeckel.JPG|<small>Schatullendeckel</small>
Image:Schatullendeckel.JPG|<small>Schatullendeckel</small>
Wandbild.JPG|<small>Wandschmuck</small>
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Text, Fotos, Videoaufnahmen: Heinz Naef
<small>''Text, Fotos, Videoaufnahmen:'' Heinz Naef, Februar 2023</small>
[[Kategorie:Erzählte Geschichte]]
[[Kategorie:Erzählte Geschichte]]
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
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[[Kategorie:Filmaufnahmen]]
[[Kategorie:Filmaufnahmen]]

Version vom 2. März 2023, 17:34 Uhr

Biografisches

Erich Wenk 2023

Erich Wenk (1933) absolvierte in Gossau eine vierjährige Lehre zum Silberschmied. Er besuchte während der Lehre einen Tag pro Woche die Kunstgewerbeschule. Anschliessend arbeitete er einige Jahre in Wil und Zürich. Seine Fachausbildung beendete er mit einer Zusatzlehre Goldschmied. In Brugg war er dann einige Jahre in einer Firma als Gold- und Silberschmid tätig. Nach seiner Heirat 1960 lebte und arbeitete er in Rorschach. Es ergab sich eine Arbeit im Aussendienst für eine dänische Firma, die Silberwaren herstellte.
Da der Familie mit 4 Kindern die Wohnsituation bezüglich Verkehr und Lärm nicht mehr behagte, zügelte sie nach Speicher. Erich Wenk richtete sich eine Werkstatt an der Buchenstrasse 57 ein, wo er neben der Aussendienstarbeit auch Restaurationen von Silbergegenständen erledigte. Da der Umfang der Arbeit in der eigenen Werkstatt durch Mund zu Mund Empfehlungen grösser und auch Eigenkreationen, ganz besonders im Bereich Trachtenschmuck, nachgefragt wurden, beendete Erich Wenk den Aussendienst und machte sich selbstständig. Im Jahre 2013 richtete er eine neue, etwas grössere Werkstatt an der Buchenstrasse 42 ein. Dort arbeitet er - begeistert von seiner Arbeit - weit über das Pensionierungsalter hinaus und äussert sich im Februar 2023: « Ich bin halt am liebsten in meiner Werkstatt.»




Traditionshandwerk Trachtenschmuck

Der Einstieg in den Bereich "Herstellung von Trachtenschmuck" gelang Erich Wenk durch das Restaurieren von alten Backpfeifen. Bald versuchte er mit Erfolg auch neue mit Silber beschlagene Backpfeifen zu gestalten. Als Traditionshandwerk des Appenzeller Brauchtums reiht sich die Herstellung von Trachtenschmuck ein in das Chüelischnitzen, das "Gälen" der Sennenhosen oder das Besticken der Brusttücher.

Erich Wenk Visitenkarte.jpg
Mit Silber beschlagene Backpfeife


Blick in die Werkstatt




Blick in die Werkstatt

Der Silberschmied arbeitet mit verschieden dicken Silberblechen, die er sägt, treibt, mit Sticheln graphiert und mit Punzen ziseliert. Auch verschieden dicke Silberdrähte werden geformt. Anspruchsvoll ist das Löten dieses Edelmetalls. Für persönliche Sujets zeichnet er auch Entwürfe, die dann in Silber umgesetzt werden. Diese Handarbeiten erfordern grosse Fingerfertigkeit und viel Formgefühl. Deshalb bezeichnet man das Handwerk von Erich Wenk als Kunsthandwerk. Für die vielfältigen Arbeiten hat Erich Wenk diverse Hilfsmittel, Werkzeuge und Apparate erfunden und selber gebaut.


Herstellung einer Sennen-Uhrkette



Arbeiten aus der Werkstatt von Erich Wenk


Text, Fotos, Videoaufnahmen: Heinz Naef, Februar 2023