Bearbeiten von «Müller, Johann Martin - Lehrer, Redaktor»

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1862 wurde Müller als erster vollamtlicher Redaktor von Verleger Michael Schläpfer an die Appenzeller Zeitung berufen. 1889 trat er aus gesundheitlichen Gründen von diesem Posten zurück. 1892 verstarb er.
1862 wurde Müller als erster vollamtlicher Redaktor von Verleger Michael Schläpfer an die Appenzeller Zeitung berufen. 1889 trat er aus gesundheitlichen Gründen von diesem Posten zurück. 1892 verstarb er.


Weltanschaulich gehörte Müller zum Freisinn, den er in seinen Artikeln pointiert gegen jeglichen Konservatismus vertrat. Auch in aussenpolitischen Betrachtungen nahm er klar Stellung, beispielsweise in seiner Kritik an der Annexion des Elsass durch Preussen, die er als Raub brandmarkte. In der Artikelfolge „Der Sturm bricht los“ hatte er im Juli 1870 die Ursachen und Folgen des deutsch-französischen Kriegs beleuchtet, dabei nicht nur Zustimmung geerntet und deshalb umso mehr auf seiner Einschätzung beharrt.
Weltanschaulich gehörte Müller zum Freisinn, den er in seinen Artikeln pointiert gegen jeglichen Konservatismus vertrat. Insbesondere in den aussenpolitischen Betrachtungen nahm er klar Stellung, beispielsweise in seiner Kritik an der Annexion des Elsass durch Preussen, die er als Raub brandmarkte. In der Artikelfolge „Der Sturm bricht los“ hatte er im Juli 1870 die Ursachen und Folgen des deutsch-französischen Kriegs beleuchtet, dabei nicht nur Zustimmung geerntet und deshalb umso mehr auf seiner Einschätzung beharrt.


Nachdem 1872 der erste Entwurf der revidierten Bundesverfassung in Ausserrhoden verworfen wurde, geisselte Müller das Resultat mit scharfen Worten und setzte sich vehement ein für die kurze Zeit später angenommene liberale Verfassung. Ebenso verurteilte er den kurze Zeit später aufkommenden Antisemitismus und beklagte das 1893 angenommene Schächtverbot als „hässlichen Antisemitismus“
Nachdem 1872 der erste Entwurf der revidierten Bundesverfassung in Ausserrhoden verworfen wurde, geisselte Müller das Resultat mit scharfen Worten und setzte sich vehement ein für die kurze Zeit später angenommene liberale Verfassung. Ebenso verurteilte er den kurze Zeit später aufkommenden Antisemitismus und beklagte das 1893 angenommene Schächtverbot als „hässlichen Antisemitismus“


Bei seinem Ausscheiden aus der Redaktion nach 27 Jahren bezeugte ihm der Verlag, dass es ihm gelungen sei, der Zeitung wieder jenes Ansehen zurück zu gewinnen, das sie um 1860 verloren hatte. „Als der geistige Urheber und Leiter der Zeitung hat er zielbewusst tagtäglich für die Verwirklichung seiner Ideale gekämpft: die allmähliche, wohl überlegte, aber desto fester gegründete Gesinnung des Volkes für die Demokratie, seine Erziehung und Belehrung, niemals aber Zwang und Überstürzung waren die Richtschnur seines Handelns.“
Bei seinem Ausscheiden aus der Redaktion nach 27 Jahren bezeugte ihm der Verlag, dass es ihm gelungen sei, der Zeitung wieder jenes Ansehen zurück zu gewinnen, das sie um 1860 verloren hatte. „Als der geistige Urheber und Leiter der Zeitung hat er zielbewusst tagtäglich für die Verwirklichung seiner ideale gekämpft: die allmähliche, wohl überlegte, aber desto fester gegründete Gesinnung des Volkes für die Demokratie, seine Erziehung und Belehrung, niemals aber Zwang und Überstürzung waren die Richtschnur seines Handelns.“


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