Klausenhaus

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Das "Klausenhaus" in der Wies

Das Klausenhaus ist ein Beispiel eines Hauses, das für verschiedene Arten von Hausversetzungen steht. Die erste Versetzung noch vor 1570 war wohl eine Versetzung durch Zerlegung und anschliessenden Neuaufbau in gleicher Art. Das Haus war vom Typus her ein einfacher Pultdachbau. Die zweite Versetzung im Jahre 1654 geschah mittels Wellen und Schienen, also eine Verschiebung. Die dritte Versetzung von 1804 schliesslich war eine Zerlegung mit anschliessendem Neubau in anderer Form unter Wiederverwendung der Balken.

Daten

Vor 1570 erbaut, möglicherweise handelt es sich um die im Jahre 1393 „für arme Brüder“ gestiftete Hofstatt im Nonnenwald im Unterbach. Vor 1570 erstmals versetzt an die Stelle der heutigen Raiffeisenbank (Anbau des Oberen Kaufhauses). Es diente damals als erstes Wirtshaus von Speicher und wurde „Herbrig“ genannt. 1654 wurde das Haus rund 40 Meter nordwärts ins Moos verschoben ("zurückgestossen").1680 baute der damalige Besitzer, Bäcker Johanes Näny, den ersten Backofen des Dorfes ein. Chronist Johann Bartholome Rechsteiner (1748 - 1818), späterer Landesstatthalter, erwähnt das Haus mehrmals in seiner Chronik:
Auf Seite 127 als Anmerkung: "der Hs Altherr, hate das Wirthshaus der herbrig genant, eß war ein altes groses hauß mit einem langen Tach u. Trink Laube. Er kaufte vom Kirchhöri maaß boden, eine hofstatt hinder dem gedachten Herbrig, und stoßte das alte haus dahin, und baute ein neues herberg oder Wirthshaus, auf dem Herberig, (oder Hirschen genant hernach,) diser wider zu klein. Ao. 1706, diesere Herberg, wider weggestosen, und nach ein gröseres Becken- und Wirths Haus [Bäckerei und Wirtshaus] dahin gebauen worden, von Häny Rechsteiner, u. Tochterm. Ringeisen: diese obige a ƒ. 6. erkaufte hofstat, wurde Ao. 1805 circa ƒ. 1600 gerechnet oder kostet so viel, nach deme das alte haus abgebrochen worden; u. in die Weißen [Wies] hin unter gesezt." und im Häuserverzeichnis: „Ein uralt Hauss, Clauses genannt, mit einem langen Staldach im Mass (Moos), gehört aber auch noch auf die Rörenbrug zum Wasser“. 1804 wurde es vom eben genannten Rechsteiner gekauft, an den heutigen Standort versetzt und als nun dreistöckiges Giebelhaus aufgebaut. Rechsteiner baute nämlich für sich das heutige Haus Dorf 2.

Karte

Die Versetzungen im Laufe der Zeit





















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