Gähler Hermann - Gemeindepolizist und Landweibel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der letzte Dorfpolizist Hermann Gähler (Jahrg. 1940), mag sich noch gut an seinen ersten Arbeitstag an Neujahr 1966 erinnern, als die Maul und Klauenseuche ausbrach und ihm viel Arbeit bescherte.<br>


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Er hatte im Unterschied zu den meisten seiner nebenamtlichen Kollegen in kleineren Dörfern, die etwa als Bauern, Seidenweber oder Schlosser tätig waren, die Polizeischule in St.Gallen absolviert er war zuvor schon als Gemeindepolizist ton St. Moritz tätig gewesen. Einen Teil seines Lohns übernahm der Kanton, der ja selber noch keine Polizei beschäftigte, aber wo doch gewisse Aufgaben anfielen, die er an den Gemeindepolizisten delegierteFür seinen Dienst musste Hermann Gähler sein ohne Beschriftung und Blaulicht ausgerüstetes Privatauto benutzen, gegen eine kleine Entschädigung. <br>
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Genauso war es bei seinem treuen Hund Arno. <br>
 
Seine Wohnung hatte er, wie den Posten. im Kanzleigebäude. Er musste sechs Tage die Woche 24 Stunden erreichbar sein, ohne dabei über Funk, Handy oder ähnliche technische Einrichtungen zu verfügen. War er unterwegs, musste seine Frau für die Erreichbarkeit sorgen und ihn allenfalls alarmieren.
 
Nachdem im Dezember zum zweiten Mal recht viel Schnee gefallen ist und anschliessend eine Warmfront viel Regen gebracht hat, entstand vielerorts eine erhebliche Schneerutschgefahr.
So überraschte am Morgen des 20. Dezember 2017 ein Geräusch von brechendem Holz den im Stall beschäftigten Meinrad Bamert, Bauer in der Sonnhalde. Ein Schneerutsch hat das kleine Brunnengebäude verschoben und zertsört. Die Schneemassen stauten sich am Stall und oben am steilen Hang klaffte ein grosser Riss in der Schneedecke. Telefonstangen standen schief. Bamert alarmierte umgehend die Feuerwehr. Der Feuerwehrkommandant B. Eugster stand vor einem ganz ungewohnten Problem:Wie kann die drohende Gefahr der onen liegenden Schneemassen gebannt werden? Könnte  man diese durch befestigte Querriegel stabilisieren? Bei der Erstellung solcher Riegel wären aber die arbeitenden Männer gefährdet. Man müsste die Schneemassen an den kritischen Stellen wegschieben können! Womit? Mit einem Pistenfahrzeug!  Das war die Lösung! In Bühler gibt es seit kurzem ein solches Gefährt beim Forstdienst. Ein Anruf und schon machte sich der Ratrac über die Hohe Buche, Neppenegg zur Sonnhalde auf den Weg. Unterdessen wurden in der Sonnhalde einige Kälbchen und natürlich alle Bewohner aus Stall und Haus evakuiert.
So konnte das Pistenfahrzeug in Zusammenarbeit mit Feuerwehrmännern in relativ kurzer Zeit die bedrohlichen Schneemassen oberhalb des Bauernhauses wegschieben und so die grosse Gefahr bannen.
Nach Aussagen des Bauern ist dieses Geschehen einmalig, erklärbar durch nassen Untergrund, viel und durchnässten Schnee an einem recht steilen Hang.
 
 
 
 
 
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Schneemassen vor Haus 1.jpg|<small>Schneemassen vor dem Haus</small>
zerstörtes Brunnenhaus.jpg|<small>zerstörtes Brunnenhaus</small>
Ratrac am Hang.JPG|<small>Ratrac am Hang</small>
Ratrac von oben.jpg|<small>Sicht von oben</small>
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Version vom 3. Januar 2018, 17:12 Uhr

Der letzte Dorfpolizist Hermann Gähler (Jahrg. 1940), mag sich noch gut an seinen ersten Arbeitstag an Neujahr 1966 erinnern, als die Maul und Klauenseuche ausbrach und ihm viel Arbeit bescherte.

Er hatte im Unterschied zu den meisten seiner nebenamtlichen Kollegen in kleineren Dörfern, die etwa als Bauern, Seidenweber oder Schlosser tätig waren, die Polizeischule in St.Gallen absolviert er war zuvor schon als Gemeindepolizist ton St. Moritz tätig gewesen. Einen Teil seines Lohns übernahm der Kanton, der ja selber noch keine Polizei beschäftigte, aber wo doch gewisse Aufgaben anfielen, die er an den Gemeindepolizisten delegierte. Für seinen Dienst musste Hermann Gähler sein ohne Beschriftung und Blaulicht ausgerüstetes Privatauto benutzen, gegen eine kleine Entschädigung.
Genauso war es bei seinem treuen Hund Arno.
Seine Wohnung hatte er, wie den Posten. im Kanzleigebäude. Er musste sechs Tage die Woche 24 Stunden erreichbar sein, ohne dabei über Funk, Handy oder ähnliche technische Einrichtungen zu verfügen. War er unterwegs, musste seine Frau für die Erreichbarkeit sorgen und ihn allenfalls alarmieren.