Blattenlift

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Trainingslift Blatten – ein Skilift mit Herz und von Herzen

1972 – 1992: 20 Jahre Hans Rüsch

Skilifthäuschen unterwegs!

Hans Rüsch fasste anfangs der 70er-Jahre anlässlich einer OLMA den Entschluss, selber einen Skilift zu betreiben. Den Anstoss gab wohl ein Besuch am Stand der Städeli-Skilift AG. 1972 wurde er erstmals aufgestellt und in Betrieb genommen.

  • Das erste Kassahäuschen war ein entsprechend umgebauter Citroën-Kastenwagen
  • Später wurde er ersetzt durch das Kassahäuschen, das auf dem Chassis eines Aebi-Transporters montiert wurde, dessen Motor ein alter Schneefräsenmotor war. Während dem Sommer war es in der oberen Hinterwies beim „Fabrikli“ stationiert. Im November jeweils Fahrt nach Blatten mit genauer Berücksichtigung des TB-Fahrplans (nur ja nicht den Motor abstellen ...)
  • Anfänglich halfen die Pfader mit bei Inbetriebnahme und Betrieb, später Freiwllige aus der Nachbarschaft oder einfach Skifans.
  • Im Kassahäuschen sogar eine Art Pissoir mit Trichter und Schlauch, weil in Stresszeiten der Posten nicht verlassen werden konnte. Mit der Zeit immer mehr Finessen, wie Heizung, Kaffekocher, Abonnementorganisation ...
  • Die erste Schneewalze war ein mit Wasser gefülltes Fass, das man mit Skiern wie einen Schlitten abwärts zog.
  • Schneetöff: der alte Töff vom Vögelinsegglift, bei dem dann die zweite selbstgebaute Walze angehängt werden konnte. Der Töff brauchte allerdings oft viel Zuspruch, damit er lief ...
  • Anlage von „schwarzer Piste“ über das Bächli
  • Eine Zeitlang sogar Spurung einer Langlaufloipe in Richtung Almenweg
  • Fast alle Speicherer mit Jahrgang 1966 und jünger haben ihre ersten Versuche in der Blatten gemacht.
  • Hans Rüsch hatte eigentlich einen Hort, er schickte auch mal Mütter nach Hause mit der Bemerkung „Wenn die Kinder kalte Finger haben, dann kann ich ihnen schon selber die Handschuhe wieder anziehen“
  • Aus gesundheitlichen Gründen musste Hans Rüsch den Skilift in jüngere Hände übergeben.

Seit 1992: Familie Vetsch

Übergabe des Blattenlifts von Hans Rüsch an Heinz Vetsch, mit dabei die Helfer Peter sen. und jun. Abegglen

Im Dezember 1992 kauften Heinz und Sylvia Vetsch den Blattenlift, nachdem sich verschiedene Speicherer eingesetzt hatten, dass der Lift erhalten bleiben sollte.

Situation 2010

Blattenlift 2013 mit dem neuen Lifthäuschen
  • Im November wird der Skilift jeweils aufgebaut, die grossen Räder für das Seil, die Stationen gesichert und verankert, die Bügel montiert und noch vieles mehr. Das farbige, fahrbare Kassahäuschen darf natürlich auch nicht fehlen. All diese Sachen werden vom Frühling bis zum Spätherbst bei der Firma Vetsch gelagert.
  • Die Skipiste ist überschaubar, die Liftlänge beträgt 250 Meter mit einer Höhendifferenz von 35 Metern. Der Lift ist bei den kleinen Skifahrern und Familien beliebt, ist doch das Gelände auf Anfänger zugeschnitten.
  • Seit 1994 Ski- und Snowboardkurse, in den letzten 14 Jahren lernten über 550 Kinder in den Skikursen die ersten Schwünge.
  • Im Februar findet jeweils das Schülerskirennen, das vom Skiclub organisiert wird statt. Für die grösseren Kinder wird eine Piste hoch bis zur Neppenegg gestampft. Auch die Eltern dürfen starten und Plauschgruppen runden diesen schönen Anlass ab.

Der Lift wird nach wie vor in Eigenregie betrieben, wenn Not am Mann oder Frau ist, können Vetsch’s auf weitere Idealisten zählen, ohne diese wertvolle Hilfe wäre ein solcher Betrieb gar nicht möglich. In Anerkennung des grossen Einsatzes zugunsten der Allgemeinheit wurden Heinz und Silvia Vetsch 2009 mit dem Förderpreis der Ersparniskasse Speicher ausgezeichnet.

Text: Peter Abegglen, September 2009